Verschachtelt

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alasca Avatar

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Drei Dinge gefielen mir bei dieser LP: Die trickreiche Technik, mit gleich doppelter Rahmenhandlung ein Stück Fiktion wie die Dokumentation tatsächlicher, wenn auch längst vergangener Ereignisse aussehen zu lassen. Dann die Sprache, die sich je nach Erzähler ändert und, vor allem bei Leopold, ein Gefühl authentischer Altertümlichkeit erzeugt. Drittens, wie der der Autor über den Erzähler Leopold Sympathie für und Neugier auf den eigentlichen Protagonisten weckt, so dass man es kaum erwarten kann, dessen Geschichte zu hören, die ja offenbar schlimm endete.

Gestört hat mich beim Lesen der Leopoldschen  "Blätter" der Schriftfont, bei dem r und t fast ununterscheidbar sind, beim Lesen gewaltig irritieren und den Lesefluss, ergo die Versenkung in die Geschichte stören.

Zudem bin ich mir nicht sicher, ob die Geschichte nicht vor lauter Sprachkunst auf der Strecke bleiben wird. Zuviel Verschachtelung tut zudem dem Plot nicht gut - weniger Kunst, mehr Spannungsbogen wäre vielleicht besser gewesen.

Interessant und ungewöhnlich ist der Text allemal - ich hoffe nur, der Roman hält mehr, als die LP verspricht.