Der Augentäuscher

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Ich muß meine Sternenzahl erhöhen. Von 4 runde ich jetzt auf 5 Punkte auf, da das Buch meine Erwartungen vollständig übertroffen hat. Selten habe ich so etwas Phänomenales gelesen. Ich wußte manchmal nicht, ist das Geschichtliche wirklich Wahrheit oder einfach Erfindung. Fast meint man, eine frühere Biografie zu lesen. Einfach traumhaft. So ein Buch findet man nicht alle Tage. Natülich ist das nicht für Leser geeigent, die sich nicht anstengen wollen und über den Text nicht nachdenken. Eine Geschichte mit Tiefgang, traumhaft wundervoll.

Schon das Cover allein ist sehenswert. Auf schwarzem Hintergrund hängt ein Wirsingkohl an einem Strick herunter. Auf einem Tisch mit dunkelgrauem Tischtuch liegt ein angeschnittener Kürbis. Und an der oberen linken Ecke ist ein Granatapfel, der gerade explodiert. Die Kerne spritzen in hohem Bogen heraus und Fetzen des Apfels sind in der Luft. Ein etwas eigenartiges Stilleben.

Das Buch beginnt mit einem Inhaltsverzeichnis und was besonders zu erwähnen ist, ist das Personenregister. Hier sind alle aufgeführt, die in dem Buch vorkommen. So kann man sich schon im voraus ein Bild machen und die einzelnen Mitwirkenden sind einem dann auch schon bekannt.

Das Buch selbst besteht aus drei verschiedenen Handlungssträngen. Auch besonders ist, dass in dem Buch verschiedene Schiftarten gebraucht werden.

Zuerst einmal erzählt ein Historiker, der sein Studium nie zu Ende gebracht hat, von seinem Leben. Inzwischen bezieht er Hartz IV und muß beim Elbehochwasser heftig mitarbeiten. Durch Zufall bekommt er bei diesen Arbeiten einen Bogen in die Hand, auf dem der Maler Silvius Schwarz erwähnt ist. Als er eben diesen Bogen liest, wird er ganz besessen davon, mehr über diesen Maler herauszufinden. Mit Trug und List kommt er dann an weitere 4 Bögen, aber auch den 6. bekommt er zu lesen. Diese Episoden werden dann unterbochen und man wird ins 17. Jahrhundert enführt an den Dresdner Hof. Der stumme Leopold druckt heimlich diese Bögen, um wahrscheinlich der Nachwelt diese Dinge zu zeigen. Silvius Schwarz, ein besonderer Maler. Er soll die erste Fotografie im Barock erfunden haben. Diese Bögen sind sehr interessant.

Der dritte Teil dieses Buches sind die Liebesbriefe zwischen Silvius und seiner Cousine Sophie, die auch seine Geliebte ist. Es geschehen Morde und das Volk meint, dass es dieser Hexenmeister Silvius ist.

Leider hat mich der Ausgang des Buches sehr traurig gestimmt. Selten habe ich so ein gutes Buch gelesen. Ich kann und werde es weiterempfehlen.