Ein ganz besonderes Buch!

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Der Augentäuscher von Mathias Gatza ist kein gewöhnliches Buch, das man so nebenbei lesen kann. Es ist ein Werk, auf das man sich voll und ganz einlassen muss und dem man Zeit geben muss, um zu wirken und um es zu verstehen.

Das Buch ist auf drei Erzählebenen geschrieben, die sich stetig abwechseln. Zum einen aus der Sicht eines ewigen Studenten, der immer wieder an seiner Doktorarbeit scheitert, aber nicht aufgibt. Sein Lebensinhalt ist die akribische und unermüdliche Forschungsarbeit. Durch Zufall stösst er auf den Namen Silvius Schwarz und ist ab dem Zeitpunkt davon besessen, die Wahrheit über den exzentrischen Maler des 17. Jahrhunderts und vielleicht sogar den tatsächlichen Erfinder der Fotografie herauszufinden.



Bei seiner Suche findet er sechs Bögen des stummen Setzers Leopold, die die Geschichte des Silvius Schwarz erzählen. Diese Bögen sind die zweite Erzählebene, die Ende des 17. Jahrhunderts spielt.

Durch einen Diebstahl ist er außerdem an einen Briefroman gelangt, der Liebesbriefe von Silvius und dessen Cousine Sophie enthält. In dieser dritten Erzähleben erfährt der Leser Genaueres über die Liebesgeschichte der beiden.

Der Augentäuscher ist ein sehr außergewöhnliches Buch. Es ist nicht einfach zu lesen, vor allem die beiden Teile, die von der früheren Zeit handeln. Die Sprache des Autors ist teilweise etwas sperrig und ich musste mich beim Lesen konzentrieren und manchmal auch wieder ein Stück zurückgehen, um den Faden nicht zu verlieren. Dennoch war es ein Lesegenuss der besonderen Art. Nicht für jeden zu empfehlen, aber für Freunde anspruchsvollerer Literatur durchaus lesenswert.