nach Anlaufschwierigkeiten, doch ganz gut...

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lotta82 Avatar

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... wie der ein oder andere Rezensent auch, brauchte ich ein wenig länger ehe ich mich in den Roman eingefunden hatte und ihn dann mit einer gewissen Neugierde zügiger durchlesen konnte.

Doch zurück zum Anfang, die LP hatte mich neugierig auf das Thema und gottsei dank sind die Leopoldschen Briefe im gedruckten Roman in einer anderen Schrift, besser lesbar, gedruckt als in der LP. Der Roman ist aus drei miteinander verbundenen Handlungssträngen aufgebaut, die einen Einblick ins barocke Dresden und das Leben von Silvius Schwarz geben. Im ersten Handlungsstrang nimmt uns der Herausgeber mit auf eine Reise durch sein Leben und erklärt wie er zu den Leopoldschen Bögen, dem zweiten Handlungsstrang, der Einblick in die höfischen Gegebenheiten und Persönlichkeiten im 17.Jh. in Sachsen gibt, kommt bzw.  gekommen ist. Weiterhin beschreibt er die Umstände, die zum Fund des Brief-Romans geführt haben, der den dritten Handlungsstrang um Silvius Schwarz und seine Cousine Sophie von Schlosser bildet.

Den mit Abstand interessantesten Handlungsstrang bildeten für mich die Bögen von Leopold. Sie waren abwechslungsreich und angenehm zu lesen geschrieben. Außerdem trieben sie die Handlung maßgeblich voran, während der Brief-Roman für mich eigentlich mehr auf der Stelle trabte. Denn schließ weder Silvius noch Sophie so richtig einig ob nun Hüh oder Hott. Wenn man es abstrahieren will, war es nicht mehr als eine Teenieromanze, wobei die Protagonisten nicht wissen ob nun ja oder nein und sich dieses mehrmals überlegen müssen. Okay es war noch in eine barocke Sprache gekleidet, aber besser wurde es dadurch auch nicht für mich. Bleibt schließlich noch der Erzählstrang mit dem Herausgeber: Tja und dieser ist an mancher Stelle nicht an Trübsinn, wenn er mal wieder über sein Leben sinniert zu übertreffen. Intressant wird es leider nur in den Tagen in denen er sich in Rom aufhält, aber hier ist es fast schon zu übertrieben.

Alles in allen fühlte ich mich seicht unterhalten, habe allerdings weit weniger über die Geschichte der Fotografie erfahren, als ich es gehofft hatte. Ansonsten war es ein kurzweiliges Lesevergnügen, wenn man die Pausen dazwischen abzieht.