Wie etwas erfunden wird

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Der Erzähler, ein gescheiterter Doktorand, der durch Zufall auf den Namen Silvius Schwartz trifft, erforscht durch mühselige Quellensuche dessen Geschichte. Als Quellen stehen ihm 6 Druckbögen des stummen Setzers Leopold zur Verfügung. Weiterhin wurde 20 Jahre nach seinem Tod ein Briefroman geschrieben, bei dem nicht vollständig geklärt werden kann, ob er historisch genau ist, oder ob es sich um reine Phantasie der Autorin handelt.

Silvius Schwartz verdient gutes Geld mit seiner Kunst, die sich ausschließlich dem Stilleben widmet. Dabei hat er es zu unvergleichlicher Meisterschaft gebracht. Die absolut genaue Dartsellung fasziniert ihn und erst einmal hält er das nur bei statischen Gegenständen für möglich, weil alles andere sich zu schnell verändert. Der logische nächste Schritt ist die Erforschung des Auges, denn dort werden ja die Eindrücke aufgenommen, die der Mensch hat. Und immer weiter wird geforscht, ein Gedanke kommt zum nächsten.

Nebenbei gibt es auch noch so einige Intrigen und Rätsel, die zu lösen sind, alles in einer Sprache geschrieben, wie man sich heutzutage die damalige Schriftsprache eben so vorstellt. Dadurch wird der Lesefluss etwas gebremst, aber das Ganze ist so konsequent durchgehalten, dass der Leser diesen Schreibstil auch schnell verinnerlicht.

 

Fazit: Nicht ganz einfache, aber durchaus interessante und lesenswerte Lektüre.

 

meldsebjon