Ein spannender Trip durch die malerische Natur

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lorelai Avatar

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Das Buch ist aus Sicht der Juristin Anna geschrieben. Wie jedes Jahr will sie mit ihrem Verlobten Henrik und ihrer Freundin Milena im Fjäll zu einer längeren Wanderung aufbrechen. Als Milena kurz vor der Abreise ihren neuen Freund Jakob mitnehmen möchte, sagen Anna und Henrik widerwillig zu. Auf der Zugreise bringt Jakob die Gruppe dazu, ihre Pläne umzuwerfen und eine komplett andere Route zu nehmen. Und so bricht die Runde in ein ungewisses Abenteuer auf!

Es ist das erste Buch des Autors, der schon Erfahrungen mit Drehbüchern gesammelt hat. Der Schreibstil ist sehr bildgewaltig und ich konnte mir die Spielorte und die Natur sehr gut vorstellen. Neben der Wanderung gibt es ein paar Einblicke in die Vergangenheit, wodurch man die Gruppenmitglieder noch besser kennen lernen konnte, und die polizeiliche Vernehmung nach der Rückkehr.

Alle 4 Protagonisten haben andere Charakteristika, die wir Kapitel um Kapitel besser kennen lernen. Im Verlauf der Wanderung, kristallisieren sich auch die negativen Züge bei jedem einzelnen heraus, weshalb man auch als Leser mit fiebert und jeden aus der Gruppe anders wahr nimmt. Probleme hatte ich mit den schwedischen Namen, die habe ich dann einfach überlesen.

Ich war ab der ersten Seite gefesselt und für mich war ein anhaltender Spannungsbogen gegeben. Der Fjäll ist ebenso schön wie gefährlich. Die Natur hat hier ihre eigenen Gesetze und so schlägt sich die Gruppe nicht nur durch sonnige Tage, sondern auch durch Regen und Matsch, Schneestürme, reißende Flüsse und gefährliche Abhänge. Der Trip wird schnell zur Zerreißprobe unter den Freunden, denn Hunger, Frust, Müdigkeit, Wut, Eifersucht, Aggressionen & die unwirtliche Natur werden zum ständigen Begleiter, bis es zur Katastrophe kommt und die einzige Hoffnung nur noch das eigene Überleben ist.

Die Aufmachung mit dem giftgrünen Coverhighlight und dem Farbschnitt fällt direkt auf und die deutsche Übersetzung von Sabine Thile ist sehr gut. Ulf Kvensler schafft es, mich mit jeder Seite emotional mit zu nehmen. Das Ende hat mich etwas irritiert, aber ich fand es passend und so ist mir die Geschichte noch lange im Kopf geblieben.



Fazit: Ich konnte das Buch kaum aus der Hand legen. Grandios geschrieben, keine langweiligen Passagen und 4 Menschen, die unterschiedlicher nicht sein könnten im Kampf gegen die Natur - und gegeneinander.