Berührende Einblicke in das Leben mit Menschen mit Demenz

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nessie6 Avatar

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„Der Bademeister ohne Himmel“ ist ein Buch, das mich sehr berührt hat. Aus der Sicht der sechzehnjährigen Linda wird erzählt, wie sie ihre Umwelt erlebt. Besonders die gemeinsamen Nachmittage mit Hubert, dem dementen pensionierten Bademeister, der im selben Haus lebt, nehmen einen großen Raum ein.
Fast scheint es zwischendurch so, als sei Hubert und das Fortschreiten seiner Demenz das zentrale Thema des Romans, zumal die Autorin über große Erfahrung in diesem Bereich verfügt und Huberts Situation authentisch schildert. Doch immer wieder geben die Einblicke in Lindas Zusammenleben mit ihrer Mutter und ihr Verhältnis zu ihrem besten (und einzigen) Freund Kevin einem das Gefühl, dass es Linda ist, die im Fokus steht.
Ich mochte besonders die Sprache des Romans, denn Petra Pollini gelingt es, die Stimme des Teenagers einzufangen, ohne dass es gekünstelt wirkt. Bisweilen hat mich das Buch an „22 Bahnen“ erinnert – das liegt nicht nur am Cover, sondern auch an der gelungenen Mischung aus bedrückenden Themen und jugendlicher Leichtigkeit.