Eine gefühlvolle Geschichte rund um Demenz

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pepe.vie Avatar

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Linda ist 15 Jahre alt und verbringt dreimal die Woche ihre Nachmittage bei ihrem dementen Nachbarn Hubert, um die 24-Stunden-Pflegekraft Ewa zu entlasten. Soweit das Setting von Petra Pellinis Buch, das aus Lindas Perspektive erzählt ist. Die Jugendliche ist Einzelgängerin, kämpft mit Mathe, wohnt mit ihrer Mutter und Katze zusammen und denkt über Selbstmord nach.

Das Buch ist in kurze Kapitel gegliedert und liest sich zügig. Dabei gelingt es Petra Pellini mit wertschätzender Wortwahl einen Blick auf Demenz zu zeichnen. Schade finde ich, wie Linda manchmal auf die 24-Stunden-Pflegekraft Ewa blickt. Die fehlende Grammatik nachzuahmen oder Ewas Raum einen abwertende Bezeichnung zu geben, hätte dieses Buch nicht gebraucht, v.a. weil im Laufe des Buches auch deutlich wird, dass Linda Ewa sehr mag.

Obwohl das Buch durch Ortsangaben klar in Vorarlberg verortet ist, merke ich das als Leserin nicht. Es scheint fast so, als wären Austriazismen redigiert worden, sodass das Buch nahezu ortslos wirkt.

Das Cover passt gut zum Erscheinungstermin im Sommer und zum Titel. Die Geschichte spielt aber zum Großteil indoor.

Alles in allem von mir eine Leseempfehlung für ein ruhiges Buch.