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Sehr gut

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celinaaylin Avatar

Von

Der Bademeister ohne Himmel" ist ein Buch, das auf den ersten Blick wie eine leichte Sommerlektüre wirkt – perfekt für entspannte Stunden auf der Wiese im Freibad. Doch während ich es gemütlich zu Hause las und gelegentlich der Duft von Sonnencreme und Sommer in meine Nase stieg, merkte ich schnell, dass hinter der sommerlichen Fassade eine tiefgründige und bewegende Geschichte steckt.

Im Mittelpunkt steht Hubert, ein ehemaliger Bademeister, dessen Leben von der immer stärker werdenden Demenz überschattet wird. Rückblicke auf seine Vergangenheit als Bademeister wecken nostalgische Sommererinnerungen, doch die Gegenwart bringt eine andere, oft bedrückende Realität. Besonders berührend sind die Momente, in denen der Leser miterlebt, wie sein Umfeld auf seine Krankheit reagiert – mal mitfühlend, mal hilflos.

Neben Huberts Geschichte erfahren wir auch von Linda, einer 15-jährigen Nachbarin, die sich um ihn kümmert. Linda, tief unzufrieden mit ihrem eigenen Leben und von düsteren Gedanken geplagt, scheint in Hubert ihren letzten Halt gefunden zu haben. Die ungleiche Freundschaft der beiden ist oft erfrischend, doch sie wirft auch Fragen über das Älterwerden und den Umgang mit unseren Angehörigen auf.

Die Autorin schafft es auf beeindruckende Weise, die jugendliche und dennoch reife Linda darzustellen, die sich um Hubert sorgt. Gleichzeitig wird das ernste Thema der Demenz auf eine Weise nähergebracht, die den Leser nicht kaltlässt. An vielen Stellen war ich tief berührt von den Handlungen der Figuren.

"Der Bademeister ohne Himmel" ist also keineswegs nur eine einfache Sommergeschichte. Es ist ein Buch, das nachdenklich macht, rührt und gleichzeitig eine wunderschöne, wenn auch manchmal schmerzhafte, Geschichte erzählt.

Ein absolut gelungener Roman, der lange nachwirkt!