Zwischen Gefahr und Hoffnung im besetzten Paris

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ancaxy Avatar

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„Der Barmann des Ritz“ transportiert die Leserschaft direkt ins Paris des Jahres 1940 – und das mit einer bemerkenswert dichten Atmosphäre. Die Bar des legendären Ritz Hotels wird eindrucksvoll inszeniert: Warmes Licht, glänzende Messingtheken, eine Umgebung, die Hochglanz und Unsicherheit zugleich vermittelt.

Im Zentrum steht Frank Meier, ein Barkeeper, der sich durch Professionalität und Eleganz auszeichnet. Hinter dieser Fassade verbirgt sich jedoch die ständige Angst, als Jude entdeckt zu werden. Der Roman verbindet persönliche Schicksale mit den Herausforderungen der Zeitgeschichte – Stichwort Résistance, Verrat, Besatzung. Dadurch entsteht ein sehr greifbares Bild vom Leben und Arbeiten unter der NS-Herrschaft.

Besonders hervorzuheben ist die differenzierte Darstellung von Loyalität und Zivilcourage, die sich im inneren Konflikt des Protagonisten widerspiegeln. Das Werk verknüpft historische Fakten mit erzählerischer Tiefe und regt zur Auseinandersetzung mit Fragen zu Moral und Widerstand an. Insgesamt handelt es sich um einen fesselnden Roman, der Geschichte und menschliche Schicksale überzeugend verbindet und nachhaltigen Eindruck hinterlässt.