Der Kult des Erzengels

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Der Blackthorn-Code - Das Vermächtnis des Alchemisten

Christopher Rowe's Welt bricht zusammen, als er seinen Meister tot in seinem Laden vorfindet - anscheinend von genau dem Kult getötet, der schon viele andere Apotheker auf dem Gewissen hat. Doch Christopher, der seit den Anfängen seiner Lehrlingsausbildung bei Meister Blackthorn arbeitet und nicht nur Mittel gegen allerlei Krankheiten, sondern auch Lösungen zu kniffligen Rätseln erlernte, erhält eine Botschaft seines toten Meisters. Eine aufregende Suche nach der Wahrheit beginnt - und dabei spielt Christopher nicht nur gegen die Zeit.

Meine Meinung:
Der Blackthorn-Code wird in einigen Quellen als der neue Da-Vinci-Code für junge Leser betitelt - wobei man nach dem Lesen nur zustimmen kann. Kevin Sands hat mit seinem Roman ein schönes Buch geschaffen, voller Rätsel und Mythen und einigen sehr spannenden Fakten aus dem England des 17. Jahrhunderts. Fantasy, wie es der Klappentext vielleicht vermuten lässt, ist zwar nicht zu finden, dafür allerdings viele faszinierende Rezepte, die für die Figuren im Roman fast schon Magie waren - zwar von Gott erschaffen, aber eindeutig nicht nur menschlich. Christopher ist ein erstaunlich reifer Charakter für seine 14 Jahre, aber aufgrund seiner Vergangenheit und der Schroffheit seiner Zeit, war diese Eigenschaft nur glaubwürdig. Über seine ausgeklügelten Ideen, konnte man allerdings auch einige kindliche Züge erkennen; ein schmaler Grad, auf den sich Sands gewagt und den er sehr gut gemeistert hat. Auch die anderen Figuren rund um Christopher, waren sehr schön ausgearbeitet und in den Roman eingefügt, auch wenn ich mir von manchen Charakteren mehr gewünscht hätte. So hätte ich über Meister Blackthorn und Hugh gerne mehr gelesen, doch für einen Einzelband war die Kürze wohl doch dienlicher. Vielleicht wären zwei Teile nicht von Nachteil gewesen.
Das wäre auch für die Handlung nicht unnützlich gewesen. Die Rätsel, die Meister Blackthorn Christopher aufgab, waren zwar sowohl schön ausgearbeitet, als auch spannend anzusehen, doch hatte ich die ganze Zeit über das Gefühl, dass Sands nur an der Oberfläche der Möglichkeiten schöpfte. Die Rätsel hätten noch ausgeklügelter, noch spannender und noch faszinierender gemacht werden können; Christophers Reise hätte noch mühseliger, aber auch voller neuer Entdeckungen sein können. Kevin Sands hätte noch so viel mehr Potenzial gehabt, aus dem er seinen Roman hätte schöpfen können, dass ich zwischen drin etwas von der Simplizität des Buchs enttäuscht war. So war der Roman weder besonders gut, noch besonders schlecht - ein mittelmäßiges Buch, dass zwar gut zum Zwischendurch lesen ist, aber nicht länger im Gedächtnis bleibt.

Fazit:
Der Blackthorn-Code ist ein gutes Buch und ein gutes Debüt von Kevin Sands, der aber für weitere Romane noch Luft nach oben hat. Schön für jeden Rätselliebhaber, aber es gibt besser Bücher in diesem Bereich.