spannend mit Lust auf mehr

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Mit dem Der Blackthorn-Code – Das Vermächtnis des Alchemisten hat Kevin Sands auf 336 Seiten ein sehr spannendes Jugendbuch verfasst. Erschienen ist das Meisterwerk im dtv Verlag unter der ISBN 978-3-423-76148-2, erhältlich für 15,95 Euro.




Der 14jährige Apothekerlehrling Christoper Rowe baut am 28. Mai 1665, dem Oak Apple Day, dem Tag vor Christophers und des Königs Geburtstag, mit seinem besten Freund Tom Bailey eine Kanone aus einem Eisenrohr, einer Zündschnur und dem Rezept für Schießpulver, das er in den Unterlagen seines Meisters - dem Meisterapotheker Benedict Blackthorn- gefunden und entschlüsselt hatte. Mit dieser Kanone schießen sie dem ausgestopften Bär, der nicht ihr eigentliches Ziel war, in den Schritt. Dabei haben sie großes Glück ihr eigentliches Ziel -einen Eisenkessel- verfehlt zu haben. Gleich darauf kommt Meister Blackthorn mit seinem guten Freund und früheren Lehrling Hugh Cogshall zurück. Obwohl Christopher von seinem Meister nie geschlagen wurde, ist er dennoch entsetzt über die Strafe, auch wenn er weiß, dass sie gerechtfertigt ist. Als der Apotheker kurz ins Nebenzimmer geht, kommt der verfeindete Apotheker Nathaniel Stubb vorbei, um dem anderen Apotheker zu berichten, dass erneut eine Leiche gefunden wurde. Zuvor sind schon fünf andere Männer auf grausame Weise ermordet und gefoltert worden. Doch Christopher wird von Meister Benedict weggeschickt, sodass er erst die Tauben füttern muss, bevor er wieder nach unten gehen kann, um an der Türe zum Verkaufsraum zu lauschen. Dort kann er nur noch das Ende des Gespräches belauschen, in dem Stubb die beiden anderen anklagt, etwas mit den Morden zu tun zu haben. Nach dieser Anschuldigung verweist ihn, Meister Blackthorn des Ladens und Christopher tut schnell wieder so, als ob er nichts gehört hätte.
In der Nacht wird Christopher von einem Geräusch geweckt. Nachdem er entdeckt hat, dass es sein Meister war, der sich eine schwere Brandverletzung zugezogen hat, kümmert er sich um dessen Verletzung. Dann wird er von seinem Meister gefragt, ob er denn schon die Eichentriebe für den Oak Apple Day- den Geburtstag des Königs- geschnitten habe. Als sein Lehrling bejaht, fragt er ihn, ob er ihn verlassen würde, wenn er die Wahl hätte. Aber Christopher will nichts außer ein Apotheker zu werden und deshalb gibt ihm der alte Apotheker sein Geburtstagsgeschenk: ein Rätselwürfel und ein Buch über das Universum von Galileo Galilei. Christopher ist so begeistert, dass er bis er vor Müdigkeit einschläft rätselt, wie er diesen Würfel öffnen kann.
Am nächsten Morgen kommt Tom wieder vorbei und bringt Christopher auf die entscheidende Idee, durch die er das Rätsel lösen kann. In dem Würfel finden die beiden einen Schilling, für die beiden sehr viel Geld. Da ein Feiertag ist, beschließen die beiden das Geld gleich wieder auszugeben und machen sich auf in die Stadt.
Dort treffen sie, nachdem sie fast das ganze Geld ausgegeben haben, auf ein Mädchen, das Christopher aus dem Waisenheim kennt, und ein paar Kinder. Er bittet diese darum, Nathaniel Stubb, der gerade vorbeikommt, das winzige Eichenblatt von seinem Hemd zu ziehen, damit sie ihn mit faulen Eiern bewerfen können, da jeder, der am Oak Apple Day ohne ein Eichenblatt unterwegs ist, mit faulen Früchten und Eiern abgeworfen werden darf. Erst erklärt sich niemand bereit, doch als Christopher dem Mädchen seinen letzten Penny gibt, huscht sie los, um das Eichenblatt zu stehlen. Nachdem sie ihn mit den Eiern beworfen haben, laufen die beiden noch durch die Stadt und beobachten dabei zufällig, wie in einem Garten eine verkohlte Leiche gefunden wird. Entsetzt rennen die beiden zurück zur Apotheke, um dem Meisterapotheker davon zu berichten.
Doch dieser läuft in die Nacht davon, als er von Christopher erfährt, dass Sägespäne besser zum Aufsaugen von Flüssigkeiten funktionieren als Sand dies tut. Er lässt sogar seine Schürze zurück.
Am nächsten morgen stellt Christopher bestürzt fest, dass sein Meister die ganze Nacht fortgeblieben ist. Daher öffnet er alleine den Laden und kümmert sich um die Verletzten und Kranken. Erst gegen Mittag kehrt der Meister zurück. Er erzählt nichts von seinen Aktivitäten und hilft dem Lehrling bei der Versorgung der Kunden. Als er bemerkt, dass Christopher vergessen hat, die Schulden eines Mannes einzutreiben, schlägt er ihn und schickt ihn, um Natron auf dem Markt zu kaufen. Obwohl Christopher das nicht versteht, traut er sich nicht zurückzulaufen und nachzufragen, da er den Meister noch nie so wütend erlebt hat. Erst spät am Abend, nachdem er den ganzen Markt nach Natron abgesucht hat, kehrt er zurück. Doch er findet Meister Benedict tot auf, gefesselt und mit aufgeschlitztem Bauch wie die anderen Mordopfer.
Als Christopher dann auch noch eine verschlüsselte Nachricht findet, die der Tote geschrieben haben muss, als er gewusst hat, dass er nicht mehr überleben kann, beginnt die Geschichte erst richtig spannend zu werden. Denn Lord Ashcombe, der mit der Suche nach dem Mörder vom König beauftragt wurde, verdächtigt Christopher.

Das Buch ist wunderbar und gut verständlich und noch dazu so ganz nebenbei lehrreich geschrieben. Die eher unbekannteren Substanzen, die ein Apotheker für seine Arbeiten benötigte, werden sehr einfach, aber dennoch gut beschrieben. Spannung, Witz, Mystik - ein Gesamtpaket baut sich zu einem unerwarteten Ende auf.

Ich finde das Buch sehr gut geschrieben und würde mich über einen ebenso gut geschriebenen Nachfolger freuen, wenn er an die Ereignisse dieses Buches anknüpft.