"Es taucht aus dem Nichts auf, wie es Erinnerungen eben tun"

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern
fiammetta Avatar

Von

Der Roman beginnt hoch dramatisch: Professor Cole sitzt 200 Meilen von Perth entfernt 3000 Meilen unter dem Meeresspiegel fest und hat keinen Kontakt zu seinem Forschungsschiff mehr. Der Sauerstoff reicht nur noch für etwas mehr als eine Viertelstunde. Er ist ratlos und weiß nicht, was zu tun ist, als ein Wal sein Unterwasserfahrzeug untersucht und sich verhakt. Das rettet Cole das Leben: Der tote Wal befördert das Tauchboot an die Oberfläche. Damit er weiterleben kann, musste der Wal sterben. Als Cole das Tier aufschneidet, findet er die Blackbox eines vor drei Jahren verschwundenen Flugzeugs. Der sensationelle Fund verbreitet sich durch die Medien in alle Welt - auch nach London, wo Dove die Nachricht bestenfalls aus den Augenwinkeln mitbekommt. Er andere Sorgen: ein verkorkstes Leben, eine hoffnungslose Liebe, irritierende Erinnerungsfetzen an ein Moorveilchen, vielleicht aus einem früheren Leben? Zumindest verbindet ihn dieses Veilchen mit Peter Manyweathers, der ein solches etliche Jahre zuvor im Badezimmer eines Verstorbenen findet, dessen Haus er reinigt. Das ist sein Job, Reiniger besonders verunreinigter Wohnorte. Auf der Suche nach dem Namen der Blume fällt ihm ein Brief in die Hände, der einzigartige Blumen auflistet.
Drei einsame Männer in unterschiedlichen Zeiten - wie das alles zusammenhängt, verrät uns die Leseprobe nicht. Natürlich hat man aber eine Ahnung und natürlich will man es nun wissen. Zumal die Sprache so einfach wie gut lesbar ist und dennoch einige tiefgründige Weisheiten bereithält: "Es taucht aus dem Nichts auf, wie es Erinnerungen eben tun - ein Funke aus der Vergangenheit, der ins Jetzt hinüberglimmt." (S. 14)