Geheimnisvolle Verstrickungen des Schicksals

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marialein Avatar

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Professor Coleman untersucht die Unterwasserwelt in 3000 m unter dem Meeresspiegel. Dabei kommt es zu einem Stromausfall bei seinem Ein-Mann-Tauchboot und der Sauerstoff wird knapp - sehr knapp. Man ist schon fast überzeugt, die letzten Minuten im Leben dieses Mannes mitzuerleben, der sich selbst im Angesicht des Todes keinerlei Blöße geben will, da geschieht etwas schier Unglaubliches: Ein Cuvier-Schnabelwal, der in einer solchen Tiefe eigentlich gar nichts verloren hat, verfängt sich am Arm des Tauchboots, kommt nicht wieder los und reißt das Tauchboot beim panischen Versuch, sich zu befreien, mit sich. Der Wal stirbt – und rettet damit dem Professor das Leben. Als wäre das nicht schon ein unerhörter Zufall genug, entdecken der Professor und sein Forschungsteam in seinen Eingeweiden die Blackbox eines vor drei Jahrzehnten verschwundenen Flugzeugs…

Der Londoner Dove scheint ein typischer Versager zu sein – ziemlich doofer Name, abgebrochenes Studium, ein Job, der nicht gerade der Traumjob ist, eine Angebetete, die mit einem anderen verlobt ist – und soweit er weiß auch keine Eltern. Was er aber hat, sind Erinnerungen – wie die an das Moorveilchen. Er kann sich keinen Reim darauf machen, aber irgendetwas scheint es mit dieser Blume Besonderes auf sich zu haben...

Peter Manyweathers ist eine ehr spezielle Art von Reinigungskraft – er säubert Wohnungen, die nach einer Zwangsräumung oder aber auch nach dem Tod des Bewohners von Grund auf gereinigt werden müssen. Das Geschäft läuft gut und außerdem hätte er gern etwas Gesellschaft. Also stellt er die junge Angelica ein, die gerade erst die Schule beendet hat und sich wie besessen in die Arbeit stürzt, um ihrem deprimierenden Familienleben zu entkommen.

Auf den ersten Blick haben diese drei Geschichten nichts miteinander zu tun. Einige Motive tauchen aber mehrmals auf – das Moorveilchen, Meeresforschung… Wie auch immer der Zusammenhang aussehen mag, der sich im Laufe des Romans vermutlich deutlicher abzeichnen wird, alle drei Erlebnisse sind auf ihre Art faszinierend und haben, so trist sie auch erscheinen mögen, eine ganz eigene Schönheit an sich, wie eine geheimnisvolle Blume, die man in einer schmutzigen Wohnung eines Toten findet...

Die Leseprobe hat alles, was man sich von einem guten Einstieg in eine Geschichte erhofft - Spannung, Emotion, bildhafte Sprache, eine gewisse Lebensweisheit - und viele Geheimnisse, die es zu entdecken gilt. Ich bin sehr gespannt, wie es weitergeht, wie die einzelnen Schicksale miteinander zusammen hängen und ob Dove doch noch sein Leben in den Griff bekommt und vielleicht sogar die große Liebe findet...