Copycat-Thriller - blutig, aber ideenlos!

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bildersturm Avatar

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"Der Blutkünstler" ist ein ziemlich brutaler Thriller, der sich stilistisch an den modernen US-Klassikern, etwa von Chris Carter, orientiert, aber seine Handlung nach Deutschland verlegt. Hierzulande wildern ja noch etliche andere Autoren in diesen Gefilden des härteren Krimis, zuletzt beispielsweise Veit Etzold mit seiner literarisch eher fragwürdigen Clara-Vidalis-Reihe, und der Erfolg gibt ihnen recht. Das ändert allerdings nichts daran, dass das ewige Schema F der Serienkiller-Thriller einfach nur immer und immer wieder minimal variiert wird, ohne dem Genre auch nur irgendwelche neuen Ansätze abzuringen. So auch hier: Natürlich gibt es einen Kindheitsprolog (vermutlich nur ein Katzenmord, der aber bewusst schemenhaft gehalten wird), natürlich gibt es den Fund der Leiche, und natürlich ist diese sehr farbenfroh drapiert, anatomisch meisterhaft zerlegt und generell wieder so ein typisches Opfer eines Mörders, der seine Taten als Kunst versteht. Und ja, dann kommt der Ermittler ins Bild.
Trotz erhöhter Gewalttätigkeit stößt mir beim "Blutkünstler" nicht die fragwürdige Brutalität so auf (die gehört mittlerweile dazu, und man ist auch dran gewöhnt), sondern mich quält nach der Leseprobe einfach nur die Frage, wie gelangweilt man als Autor sein muss, um seinen Lesern immer und immer wieder die selbe Geschichte vorzukauen. Enttäuschend einfallslos.