Zwischen zwei Kulturen

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marialein Avatar

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Dass das Zusammentreffen zweier Kulturen nicht immer ganz einfach ist, ist ja nicht unbedingt die neueste Erkenntnis. Aber interessanterweise kommt einem in der Leseprobe die türkische Familie von Daniels Verlobter Aylin geradezu konservativ vor, wenn sie auf seine exzentrische Familie und ihre Freunde trifft. Die beiden Extreme werden mit viel Witz, aber auch irgendwie sehr liebevoll beschrieben. Man kann sich sehr gut in die Situation hineinversetzen und sich schön „mitschämen“. Außerdem freut man sich auf die Fortsetzung, die ja dann sicher die Problematik weiterverfolgt, die im ersten Kapitel kurz angedeutet wurde, und in der Aufregung des weihnachtlichen Familientreffens fast schon wieder untergeht: Wer ist denn nun in einer gleichberechtigten Beziehung der Boss?

Die Leseprobe hat mir sehr gut gefallen und Lust auf mehr gemacht. Nur ein Sache stört mich noch ein wenig:  der Ich-Erzähler ist zwar ein guter Beobachter seines durchgedrehten Umfelds, doch selbst scheint er nicht sehr viel Persönlichkeit zu haben. Aber vielleicht trügt der erste Eindruck auch und er wird im Laufe der Geschichte noch etwas eindrucksvoller.