Daniels Geschichte geht weiter...

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sarista Avatar

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Inhalt:

Nachdem sich Daniel im ersten Teil „Macho-Man“ seine Traumfrau Aylin erkämpft hat, gerade weil er ein Weichei und kein Macho ist, fangen jetzt die Probleme erst richtig an. Die Hochzeit steht vor der Tür und die Kulturen treffen unabdingbar aufeinander. Sei es beim gemeinsamen Weihnachtsfest oder auf der Krankenstation: das Zusammenführen so verschiedener Lebensstile bringt Daniel an den Rande eines Nervenzusammenbruches und gefährdet immer stärker seine Hochzeit mit Aylin.

 

Gestaltung:
Das Cover von „Der Boss“ ist optisch an den Vorgänger angelehnt, ebenso schlicht gehalten und gerade dadurch sehr passend. Diesmal ist es allerdings kein Taschenbuch, sondern ein broschiertes Buch, was für den Leser jedoch keinen Unterschied macht, außer dass das Buch von der Größe nicht zum ersten passt und 5€ teurer ist.

 

Meine Meinung:
Auch mit seinem zweiten Roman um den sympathischen Daniel ist Moritz Netenjakob wieder ein ausgesprochen witziges Buch gelungen. Die Mischung aus Daniels Familien- und Freundeskreis mit der verzweigten türkischen Großfamilie sorgt für die absurdesten Situationen und beim Leser für regelrechte Lachkrämpfe. Auch nachdenkliche und traurige Szenen in Daniels Selbstfindung gelingen dem Autor sehr gut und die knapp 300 Seiten boten durchweg gute Unterhaltung.
Der Schreibstil und die Charaktergestaltung überzeugten ebenfalls. Das Buch ist aus Sicht Daniels geschrieben und sein wunderbar sarkastisch, selbstkritischer Stil mit teils herrlich absurden Gedankengängen macht Spaß beim Lesen. Besonders gut hat mir auch gefallen, dass über jedem Kapitel eine zeitliche Einordnung im Stile von „Zwanzig Sekunden nach dem Schock“ und „Noch 15 Stunden, 30 Minuten bis zur Hochzeit“ stand. Die unterschiedlichen Charaktere, besonders die Verwandtschaft von Aylin trägt den Rest zum Lesevergnügen bei. Allerdings sind diese im zweiten Teil schon fast zu absurd. Einige Szenen wirkten dadurch schlicht und ergreifend übertrieben und unglaubwürdig. Außerdem konnte die Handlung dahinter nicht so sehr überzeugen wie im ersten Teil, war nicht ganz so spannend und unvorhergesehen.

 

Fazit:

„Der Boss“ ist ein wirklich lustiger Roman und auch wenn er nicht ganz an den Vorgänger heranreicht durchaus empfehlenswert. Daniels Geschichte geht turbulent weiter und der Leser wird sehr gut unterhalten. Durch die kleinen Schwächen in der Handlung und den absurden Charakteren zieh ich einen Punkt ab, aber trotzdem war es ein sehr gutes Buch und ich freu mich auf den dritten Roman von Moritz Netenjakob.