"Dicklit" vom Feinsten

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Auch ohne den Vorgänger "Macho Man" zu kennen, kann man dieses Buch genießen und sich gut unterhalten lassen.

Moritz Netenjakob versteht es, typisch deutsche und typisch türkische Eigenheiten zu präsentieren und durch den Kakao zu ziehen, ohne dass er eine der beiden Kulturen herabwürdigt. Er hat mit Daniel ein liebenswertes Weichei geschaffen, den der Leser sofort ins Herz schließt und dem der Leser gerne von Fettnäpfchen zu Fettnäpfchen folgt.

Dabei dreht es sich für Daniel sowohl im Privatleben als auch beruflich um die Frage: "Bin ich der Boss? Und wenn ja: wie geht das?" Er versucht, sich von der Familie seiner türkischen Verlobten nicht zu sehr vereinnahmen zu lassen und Herr der Dinge zu bleiben - ob das immer gelingt, mag ich hier nicht vorwegnehmen. Nur eines: Es ist jederzeit schreiend komisch, wie er in die verschiedenen Situationen hineinschliddert und versucht, sich wieder rauszuwurschteln.

Überhaupt hat der Autor nicht nur ein gutes Händchen für Figuren, sondern auch für Situationskomik, die zwar auf einem schmalen Grat zwischen "aus dem Leben gegriffen" und "überzogen" balanciert, aber dennoch selten zur falschen Seite hin abstürzt - und wenn doch, dann mit einer guten Pointe.

Auf jeden Fall ist "Macho Man" auf meiner Wunschliste gelandet, weil ich wissen will, wie die Liebe zwischen Daniel und Aylin begann.