Freunde fürs Leben

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Leerer Stern
alessia Avatar

Von

"Der Club der Bücherfreundinnen" von Amy Lynn Green ist ein Roman, er zeigt auf unterhaltsame Weise wie vier Frauen erfrischend unterschiedlichen Charakters letztendlich über ihre Vorlieben zu unterschiedlichen Literaturformen zu Freundinnen werden.
Die Handlung setzt in Derby, eine Kleinstadt in Maine, um das Jahr 1942 ein.

Louise Cavendish, erbt von ihrem Vater eine Bibliothek. Sie ist nicht besonders begeistert darüber, denn sie liest nicht einmal so gerne. Avis betreut zu dieser Zeit die Ausleihbibliothek, während ihr Bruder Anthony zum Militär eingezogen wird. Die eher praktisch veranlagte Avis liest allerdings viel lieber Zeitschriften, die Tipps für Haushalt, Ehe und verschiedene andere Anregungen bieten und die sie als junge Hausfrau eher für nützlich hält als literarische Perlen der üblichen Couleur.
Louise möchte mangels ihres Interesses an Literatur die Bibliothek schließen. Avis hat die Idee in der Bibliothek einen Buchclub zu machen, um auf diese Weise dennoch die Sammlung des alten Cavendish zu retten. Schon bald erscheint die Fabrikarbeiterin Martina mit ihren beiden Kindern und Ginny, die gerne die selbstgebackenen Plätzchen von Avis isst.
Im Lauf der Romanhandlung entsteht eine Frauengemeinschaft die zu Freundinnen wird. Auch Louise ist dabei, später schließt sich noch ihr Gärtner Freddy an, sowie ihre Köchin Delphie.
Es ist erfrischend zu lesen, wie diese unterschiedlichen Charaktere im Laufe der Zeit ihre Rolle in der Gruppe finden und ausfüllen.

Das Cover passt sehr gut zum Inhalt des Buches, denn hier blicken zwei junge Frauen verträumt durch das Fenster in die Welt hinaus, umsäumt von zahlreichen Büchern, die fein säuberlich in Regalen dargeboten werden. Die Charaktere tragen ihre Rollen in bester Weise und wurden von der Autorin liebevoll und detailliert ausgearbeitet und spielen im Roman auf authentische Weise ihre Botschaften heraus.
So überraschen die vielen verschiedenen Facetten, die sich in den Freundschaften herausbilden. Wenn man sich den sehr ruhigen Fluß des Handlungsstrangs ergibt, fühlt man die Tonierung der unterschiedlichen Literaturen, welche die Frauen und Männer im Roman lesen und wie sie zum Beispiel auf die Prosa oder Lyrik reagieren.
Es ist interessant zu beobachten wie die Charaktere ihr Leben und ihre Gedanken verfolgen und warum sich so die Frauen immer mehr als Freundinnen empfinden.

Bis ich mit den Figuren so richtig warm werden konnte dauerte eine geraume Zeit und so schien mir der Roman zunächst als etwas langatmig. Dennoch hat mich das letzte Drittel des Buches sehr gefangen genommen.
Ich kann den historischen Roman sehr gerne jedem empfehlen, der sich für die Zeit um den Zweiten Weltkrieg, sowie über Aspekte der Bücherleidenschaft interessiert.