Vier Frauen, eine Bibliothek und ein Buchclub
Amy Lynn Green (2024): Der Club der Bücherfreundinnen
Vier Frauen, eine Bibliothek und ein Buchclub
Umrahmt von ihren geliebten Büchern stehen eine ältere und eine jüngere Frau am Fenster und schauen hinaus in die Weite. Schon des Cover und der Titel verraten, worum es in Amy Lynn Green neuen Roman Der Club der Bücherfreundinnen geht, der nun endlich auch in deutscher Übersetzung vorliegt.
Da sind die verheiratete Avis Montgomery, die junge romantische Ginny Atkins, die italienische Tochter und gleichzeitig Mutter zweier Söhne Martina Bianchini und die allein, abgesehen von ihrer Köchin, aber mit ihrem Schäferhund lebende Louise Cavendish. Vier höchst unterschiedliche Frauen in verschiedenen Lebenssituationen im Jahr 1942. Sie alle verschlägt es mehr oder weniger zufällig ins amerikanische Main im Bundesstaat Wisconsin. Sie alle verbindet jedoch bald eine Bücherei und die Lust am Lesen. Durch einen Buchclub, indem sie sich ihre intimen Geheimnisse, Wünsche, Demütigungen und Verletzungen erzählen, werden die sonst eher verschlossenen Frauen bald zu Freundinnen. Schnell ist auch das erste Buch ihrer gemeinsamen Treffen gefunden: Mrs. Miniver, mit dem sich der Buchclub auch auf politisches Eis wagt und u. a. über den Blitzkrieg in London diskutiert.
Aber nicht nur inhaltlich erwartet den Leser ein überaus kurzweiliges Lesevergnügen. Der Leser begleitet die vier Frauen knapp ein Dreiviertel Jahr vom 31. Januar bis zum 9. September 1942, wobei sich die Perspektive in den 36 Kapitel ändert und man so tief in die Gedanken und Gefühle einer jeden Buchclubanhängerin eintauchen kann. Das Buch endet schließlich mit dem letzten Buchprotokoll vom 12. März 1943, in dem nicht nur die feierliche Wiedereröffnung der Bücherei verlautet wird.
Der Schreibtisch changiert zwischen ernsten Tönen, detailgetreuen Beschreibungen und ironischen Wendungen. So bemerkt eine Bücherfreundin trocken, warum sich die Männer im echten Leben nicht etwas mehr an ihre Romanvorlagen halten könnten. Und doch wird immer wieder nüchtern daran erinnert, warum die Frauen vor Ort sind: „Es spielt keine Rolle. Du bist sowieso nur so lange hier, wie der Krieg dauert“, reflektiert Ginny im Lichtspieltheater und flüchtet aus ihrer Gedankenwelt, um auf der Leinwand ans Meer zu reisen.
Auch wenn der Buchclub über 100 Klassiker, die man gelesen haben muss, diskutiert, erhält der Leser insgesamt wenig Bücherempfehlungen und Anregungen zur eigenen Recherche und Vertiefung. Hier bleibt der Roman bei einem Bibliotheksthema weit hinter seinen Möglichkeiten. Dafür verwebt die Autorin jedoch gekonnt amerikanische Kriegsgeschichte mit dem Schicksal der vier Frauen, so dass insgesamt ein kurzweiliger Roman für alle Büchernarren und Närrinnen und alle, die es werden wollen entsteht. Spätestens nach der Lektüre von Amy Lynn Greens Roman wünscht man sich einen Buchclub wie in der Bibliothek von Main.
Vier Frauen, eine Bibliothek und ein Buchclub
Umrahmt von ihren geliebten Büchern stehen eine ältere und eine jüngere Frau am Fenster und schauen hinaus in die Weite. Schon des Cover und der Titel verraten, worum es in Amy Lynn Green neuen Roman Der Club der Bücherfreundinnen geht, der nun endlich auch in deutscher Übersetzung vorliegt.
Da sind die verheiratete Avis Montgomery, die junge romantische Ginny Atkins, die italienische Tochter und gleichzeitig Mutter zweier Söhne Martina Bianchini und die allein, abgesehen von ihrer Köchin, aber mit ihrem Schäferhund lebende Louise Cavendish. Vier höchst unterschiedliche Frauen in verschiedenen Lebenssituationen im Jahr 1942. Sie alle verschlägt es mehr oder weniger zufällig ins amerikanische Main im Bundesstaat Wisconsin. Sie alle verbindet jedoch bald eine Bücherei und die Lust am Lesen. Durch einen Buchclub, indem sie sich ihre intimen Geheimnisse, Wünsche, Demütigungen und Verletzungen erzählen, werden die sonst eher verschlossenen Frauen bald zu Freundinnen. Schnell ist auch das erste Buch ihrer gemeinsamen Treffen gefunden: Mrs. Miniver, mit dem sich der Buchclub auch auf politisches Eis wagt und u. a. über den Blitzkrieg in London diskutiert.
Aber nicht nur inhaltlich erwartet den Leser ein überaus kurzweiliges Lesevergnügen. Der Leser begleitet die vier Frauen knapp ein Dreiviertel Jahr vom 31. Januar bis zum 9. September 1942, wobei sich die Perspektive in den 36 Kapitel ändert und man so tief in die Gedanken und Gefühle einer jeden Buchclubanhängerin eintauchen kann. Das Buch endet schließlich mit dem letzten Buchprotokoll vom 12. März 1943, in dem nicht nur die feierliche Wiedereröffnung der Bücherei verlautet wird.
Der Schreibtisch changiert zwischen ernsten Tönen, detailgetreuen Beschreibungen und ironischen Wendungen. So bemerkt eine Bücherfreundin trocken, warum sich die Männer im echten Leben nicht etwas mehr an ihre Romanvorlagen halten könnten. Und doch wird immer wieder nüchtern daran erinnert, warum die Frauen vor Ort sind: „Es spielt keine Rolle. Du bist sowieso nur so lange hier, wie der Krieg dauert“, reflektiert Ginny im Lichtspieltheater und flüchtet aus ihrer Gedankenwelt, um auf der Leinwand ans Meer zu reisen.
Auch wenn der Buchclub über 100 Klassiker, die man gelesen haben muss, diskutiert, erhält der Leser insgesamt wenig Bücherempfehlungen und Anregungen zur eigenen Recherche und Vertiefung. Hier bleibt der Roman bei einem Bibliotheksthema weit hinter seinen Möglichkeiten. Dafür verwebt die Autorin jedoch gekonnt amerikanische Kriegsgeschichte mit dem Schicksal der vier Frauen, so dass insgesamt ein kurzweiliger Roman für alle Büchernarren und Närrinnen und alle, die es werden wollen entsteht. Spätestens nach der Lektüre von Amy Lynn Greens Roman wünscht man sich einen Buchclub wie in der Bibliothek von Main.