Chance der Krise

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simonsays... Avatar

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Sehr gelungene Analyse eines inneren wie äußeren Ausnahmezustands. Die vielen philosophischen Zitate und aus dem Leben gegriffenen Beispiele treffen die Situationsbeschreibungen im Kern. Es wird beschrieben, wie die Pandemie einmal zum Aufnehmen neuer äußerer Dinge nebst ihrer Namen wie z.B. Lockdown führte und gleichzeitig enttarnt sie alles Nichtnotwendige und führt deutlich vor Augen, wer wir sind, was wir brauchen und worüber wir uns sonst definierten. Beschrieben werden die verschiedenen Phasen und die damit einhergehenden typenabhängigen Veränderungen des Verhaltens, die jeder Leser an sich und Anderen erkennen wird: Toilettenpapierundanderehamsterei,
Helden in Pyjamas, Ausmisten des schützenden Hauses, Erstarren, Aktivität, Challenges, Bewältigungsstrategien, Corona-„Einerleiheit“, digitales Desaster, schöne und hässliche Seiten der Krise, Denunziantentum und Freundschaft,Verschwörertum, Ängste und Lernprozesse. Einem Vergrößerungsglas gleich zeigt die Pandemie sämtliche Sollbruchstellen und Unschönheiten, die, ernstgenommen, als Ausgangspunkt für eine konstruktive Veränderung der Gesellschaft werden kann.
Insgesamt eine lesenswerte Zusammenfassung und philosophisch-literarisch unterfütterte Analyse einer Zeit, die uns alle sicher noch vor viele neue Aufgaben stellen wird. Jetzt schon ein Zeitdokument.