Wir sind doch noch mittendrin... wenn überhaupt schon so weit...

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leserattenmama Avatar

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Ein Buch über Corona, geschrieben in der Vergangenheitsform - als Rückblick auf diese bewegte Zeit... ich las die letzten Seiten, während ich auf das Ergebnis des Kindergarten-Massentestes wartete; von Vergangenheit des Corona-Effektes kann da irgendwie keine Rede sein!
Und überhaupt, dass die zum Auf-der-Couch-sitzenden verdonnerten Menschen nichts besseres zu tun haben, als marie-kondo-mäßig jeden Bereich ihres Lebens aufzuräumen, denn „Jetzt war Zeit auf einmal im überreichen Maße vorhanden“ (S. 45 von 143 im ebook): bin ich die einzige Leserin, die zwischen Homeschooling eines Kindes, Betreuung zwei weiterer Kinder, Homeoffice und Haushalt alles hatte, aber keine Zeit?! Aufregen musste ich mich da streckenweise schon...
Abgesehen von diesen persönlichen Differenzen in der Wahrnehmung des Lockdowns kann ich einiges, was die Autorin wortgewandt beschreibt, nachvollziehen und daher das Buch streckenweise als Grundlage zur Erinnerung an diese besondere Zeit verwenden - die verwendete Sprache ist gehoben und verwendet einige Bildnisse („Rückspiegel der glorifizierenden Erinnerungen“, S. 32 oder „ man mühevoll nach einer Struktur im uferlosen Meer der Zeit suchte“ S. 24)
Doch unter‘m Strich irritiert mich der Erscheinungstermin (so weit) vor dem absehbaren Ende der Pandemie. Da könnten sicher noch so einige Kapitel hinzugefügt werden, bis ein wirklicher Rückblick möglich und sinnvoll ist.