Überzeugend

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alasca Avatar

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Den Klappentext ließ bereits hoffen, die Leseprobe hat  mich nicht enttäuscht.

Sprachlich überzeugend, interessant durch die Verflechtung der zwei Erzählebenen, einmal die Sicht der Familie und die Vergangenheit, einmal die Sicht des Mädchens (ist es Melinas Tochter?) und die Gegenwart. Beides mit ganz unterschiedlicher Atmosphäre, machen sie neugierig sowohl auf das, was zu den Geschehnissen der Gegenwart geführt hat, wie auch darauf, wie es in dieser offenbar kreuzgefährlichen Gegenwart weitergeht.

Die Charaktere finde ich gut gezeichnet - die Löwin Assunta, der phlegmatische Tore, der ehrgeizige Antonio, die kühle, sparsame Extante, die anscheinend Extante ist, weil sie von einem Onkel geschieden wurde - und natürlich Melina, quirlig und schwer zu bändigen. Schön ebenso, dass die Autorin auch nur kurz auftauchenden Nebenfiguren - wie den chinesischen Friseurinnen - Kontur verleiht. Die Zugehörigkeiten der Figuren muss man sich derzeit noch zusammensuchen, aber das bekommt sicher noch mehr Kohärenz.

Alles in allem eine Leseprobe auf gutem erzählerischen Niveau, die Lust auf mehr macht.