Der Duft von Erde und Zitronen

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maxkolbe Avatar

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Margherita Oggero, in Italien vor allem wegen ihrer Krimis bekannt hat hier einen sehr, sehr schönen Familienroman aus dem Süden vorgelegt.

Das Cover zeigt eine junge Frau, die hinaus schaut in eine unscharf gezeichnete Welt. Es ist sehr viel Türkis verwendet, was sich auch beim Bucheinband fortsetzt. Das macht das ganze Buch für mich sehr ansprechend.

Die Geschichte hat zwei Haupterzählstränge, einer im Norden Iteliens und einer im Süden.

Zu Anfang wird von einem jungen Mädchen, Imma erzählt, daß in einer Wohnung in Norditalien eingesperrt bei seiner Ex-Tante wohnt. Dem Mädchen bleibt nur das Fenster zur Straße um vom Leben draußen etwas mitzukriegen. Man erfährt ein wenig von der Ex-Tante und das Imma Sehnsucht hat nach dem Duft von Erde und Zitronen, dem Duft ihrer Mutter.

Jetzt wechselt die Geschichte in den Süden zu einer typisch italienischen Familie mit zwei fast erwachsenen Söhnen, wo Mutter und Vater ihre Freiheit geniessen. Das hat zur Folge das noch eine kleine Nachzüglerin Melina kommt. Das Dorf, in der die Familie wohnt ist ziemlich beschaulich und dasobwohl es hier noch einen Mafiaboss gibt. Von dem man aber nichts merkt, solange alle ihre Schutzgelder bezahlen.

Die Geschichte wechselt wieder zu Imma und ihrer Tante, die sich langsam aneinander gewöhnen. Imma wird immer selbständiger und findet eines Tages den Schlüssel nach draussen. Dick vermummt, sie darf ja nicht erkannt werden, startet sie ihre ersten Ausflüge. Sie lernt dabei den Buchhändler Paolo kennen und kauft Bücher bei ihm.

Melina im Süden hat sich inzwischen zu einem "komischen" Mädchen und einem kleinen Freigeist entwickelt.Sie lernt einen Mann kennen, den sie unbedingt heiraten will, trotz des Widerstands ihrer Eltern. Sie bekommt ein Kind, ein Mädchen, genannt Imma. In ihrer Ehe wird sie nicht glücklich, ihr Mann betrügt sie mit anderen Frauen. Sie muß Beruhigungtropfen nehmen um durch den Tag zu kommen. Das führt letztendlich zu ihrem frühen Tod. Sie läuft vor ein Auto.

Die kleine Imma muß jetzt bei ihren Großeltern aufwachsen. 

Im Norden verliebt sich Imma ein bißchen in Paolo und ist entsetzt, als sie hört, daß er keine Bücher mehr verkauft sonder nur noch in der Pizzeria ist.

Die kleine Imma fällt mit nun 13 Jahren dem Sohn des Mafiabosses auf ,der sie vergewaltigen will.

Sie erschlägt ihn mit einem Stein und wird in einer Nacht und Nebelaktion nach Norditalien gebracht.

Nachdem jetzt die Handlungsstränge zusammengebracht sind und Imma wieder mal aus dem Fenster schaut, weiß sie, daß sie Wohnung verlassen muß um zu überleben.

Das Ende der Geschichte überascht, es bleibt einiges offen.

Insgesamt ein sehr einfühlsam geschriebener Roman, mit wunderschöner Landschaftsbeschreibung.

Man kann sich in direkt hineinversetzen in das Leben und in die Landschaft und ja, auch den Duft von Erde und Zitronen riechen.Das Buch ist sehr empfehlenswert.