Der Duft von Erde und Zitronen

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Imma muß bei ihre Tante im kalten Norden von Italien leben, obwohl sie noch nicht mal ihre richtige Tante ist. Sie ist erst dreizehn und wurde von ihrer Familie, die bei Neapel lebt, in einer Nacht-und Nebelaktion in den Norden verfrachtet, weil man Angst um ihr Leben hat. Der Sohn von Don Raffele, dem Paten des Städtchens, hat versucht Imma zu vergewaltigen und diese hat sich erfolgreich gewehrt, indem sie Enzino einen Stein auf den Kopf schlug und dachte, er sei tot. Die Familie handelte schnell und jetzt sitzt Imma in der kleinen Wohnung ihrer Tante Rosaria fest, darf nicht hinaus, kein Telefongespräch führen und fühlt sich schrecklich alleine. Nur ihre Schulbücher sind ihr ein Trost und als sie sich endlich traut aus dem Hause zu gehen, trifft sie auf dem Markt einen jungen Buchhändler, Paolo, von dem sie Bücher kauft, die sie dann in der Wohnung verschlingt. Mit der Zeit gewöhnen sich Tante Rosaria und Imma aneinander und Rosaria erzählt ihr ihre ganze Lebensgeschichte.

Ein wunderschöner Roman über die Lebensgeschichten und Schicksale von Frauen aus einer Familieim italienischen Süden. Angefangen mit Oma Assunta, die noch ganz spät und nach zwei fast erwachsenen Söhnen eine Tochter, Melina, bekommen hat. Weiter geht es mit Melina, die schöne, dunkeläugige, etwas seltsame junge Frau, die sich in einen 'Frauenversteher' verliebt, von ihm schwanger wird und Imma bekommt. Und auch Immas Geschichte wird hier sehr gefühlvoll und sensibel erzählt, genau wie das Leben von Rosaria. Man taucht ein in die Geschichte und fühlt sich zu allen hingezogen, als wären es eigene, enge Freundinnen.