Der Duft von Erde und Zitronen

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Leerer Stern Leerer Stern
bücherkarin Avatar

Von

danach sehnt sich die 13jährige Imma, dieser Duft erinnert sie schmerzlich an ihre Mutter, die durch einen Unfall ums Leben kam als Imma sechs war. Und es ist der Duft ihrer Heimat im Süden Italiens. Nach dem Tod der Mutter wuchs sie liebevoll umsorgt in der Familie der Großeltern mit Onkel, Tante und Kusine auf. Großmutter Assunta war immer sehr glücklich darüber, dass ihre Familie nicht vom Boss und seinen Handlangern behelligt wurde, denn dort im tiefen süden herrschr auch heute noch sie Camorra. Aber dann geschieht dieses Unglück mit Imma und die Familie beschließt, sie zur Sicherheit aller bei einer entfernten Tante im Norden Italiens zu verstecken.

Nun lebt Imma in der Wohnung der Tante Rosaria wie eine Gefangene, sie darf nicht in die Schule, nicht auf die Straße, nicht mal mit ihrer Familie telefonieren. Aber während die Tante auf Arbeit ist, nimmt sich Imma eine "freie Stunde" in der sie in die Stadt geht und auf dem Markt auf den Studenten Paolo trifft, der dort alte Bücher verkauft. Sie kommen ins Gespräch und auch wenn er nichts von Immas wirklichem Leben wissen darf, so empfiehlt er ihr doch Bücher, die ihr helfen, die Gefangenschaft besser zu ertragen und ihr Wissen zu erweitern. Sie verliebt sich ein bißchen in Paolo, freut sich nun immer sehr auf die Markttage und gibt so auch ihrem tristen Leben einen Inhalt.

Auch das Verhältnis zu ihrer Tante bessert sich, haben sie anfangs kaum miteinander gesprochen, so erzählt Rosaria jetzt aus ihrem Leben und Imma spürt, dass auch die Tante wie eine Gefangene war, eine Gefangene ihrer Familie, ihrer Gefühle, sich aber von diesen Zwängen befreit hat. Auch Imma will sich keine Zwänge auferlegen lassen und auch wenn sie die derzeitige Notwendigkeit der Gefangenschaft einsieht, will sie ihr doch bald ein ende setzen. Wird sie ihren Weg finden ?

_ **Fazit: ** _ Inhaltlich ein guter Roman, der die Sehnsucht der Frauen nach Unabhängigkeit und ihren Weg, gesellschftliche Zwänge zu durchbrechen sehr einfühlsam beschreibt.

Aber der unchronologische Aufbau in sehr kurzen Kapiteln, von denen jedes aine andere Geschichte beschreibt, dann wieder zurückkehrt, und damit vielleicht Immas Gedankensprünge n folgt, fand ich schon verwirrend. Dadurch kommt es auch zu keinem richtigen Aufbau einer Spannung, es liest sich nicht flüssig, man muss sich sehr viel an das zurückerinnern, was man schon gelesen hat. Der Leser wird auch meiner Meinung nach zu lange im Unklaren gelassen.