Der Duft von Erde und Zitronen

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irismaria Avatar

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Vorab auch meine Warnung: ohne den Klappentext zu kennen, ist der Lesegenuss größer, denn was hier verraten wird, kommt im Buch erst gegen Ende vor.

In „Der Duft von Erde und Zitronen“ von Margherita Oggero geht es um die Mitglieder einer italienischen Familie. Hauptperson ist die dreizehnjärige Imma, die aus ihrer süditalienischen Heimat in den Norden Italiens gebracht wurde und bei einer Tante versteckt leben muss, weil sie unfreiwillig mit der Mafia in Kontakt gekommen ist. Immas Leben war schon vorher schwer: die Mutter (Melina) wurde vom untreuen Vater verlassen und starb früh bei einem Autounfall, den Imma mit ansehen musste, und anschließend verstummte, so war sie frühe eine Außenseiterin. Imma lernt auf ihren geheimen Spaziergängen einen Studenten kennen, der für seinen Onkel Bücher auf dem Markt verkauft. Sie Bücher über Gefangenschaft und schöpft Kraft aus ihnen. Daneben erfährt man in Rückblenden viel über Immas Leben und das ihrer Verwandten und ich habe mich mehrfach gewundert, wie stark das Leben vor allem der Frauen durch patriarchalische Strukturen geprägt und beeinträchtigt wird. Der Schreibstil ist flüssig und angenehm zu lesen wenn man erstmal durch die verschiedenen Handlungsstränge blickt und die Personen kennt.