"Der Duft von Erde und Zitronen" von Margherita Oggero

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evelyn Avatar

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_Das Buchcover ist sehr schön gestaltet und zeigt Imma, die zum Fenster ihres Versteckes ins Licht - ins Leben hinaus sieht. Das Buchcover spiegelt die gefühlvolle Erzählung sehr schön wieder._

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Die 14-jährige Imma muss sich nach dem sie einer versuchten Vergewaltigung eines Mafiasohnes nur knapp entgeht bei einer Bekannten der Familie, die Imma aber fremd ist, im Norden Italiens verstecken. Zunächst gehen alle davon aus, dass der Mafiasohn von Imma getötet wurde, doch dann taucht er plötzlich bei der Beerdigung seines Vaters wieder auf.

Eindrucksvoll werden die Gedanken von Imma (Ich-Erzähler) geschildert, die Einsamkeit, die Sehnsucht nach ihrer Familie, und die Ungerechtigkeit. Trotz Verboten bricht sie vorsichtig durch kleine Spaziergänge aus ihrem Gefängnis aus und trifft dabei den Buchverkäufer Paolo. Durch die Treffen mit Paolo und das Lesen von Büchern wie "Anne Frank", "Oliver Twist" und "Fahrenheit 451" gewinnt sie langsam wieder ihren Lebensmut zurück. Parallel dazu springt die Autorin immer wieder in das Heimatdorf von Imma nach Süditalien, und man erfährt wie es ihrer Familie geht. Langsam werden hierbei auch die Hintergründe und die Vergangenheit  auch der "Extante" erläutert. Langsam gelingt es auch Imma eine Beziehung zur Extante aufzubauen und erfährt dadurch, dass die Extante ein ähnlich schweres Schicksal hat und sich ebenfalls ins Exil flüchten musste.

 

_Teilweise ist es für den Leser schwer die Personen den einzelnen Familien zuzuordnen und die Geschichte in die richtige Reihenfolge zu bringen. Doch zum Schluß fügt sich alles wie ein Mosaik zusammen._

_Allerdings kommt das Ende des Romans etwas überhastet und wird auch nur sehr knapp erzählt bzw. nur angedeutet. Oder soll es eine Fortsetzung geben?_

_ Insgesamt ist das Buch sehr fesselnd und trotz Mafia nicht brutal erzählt._