Die Sehnsucht nach dem Duft von Erde und Zitronen

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bibrib Avatar

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Der 'Duft von Erde und Zitronen' war mein erstes Buch der Autorin und hat mir durchwegs Spaß bereitet beim Lesen. Das Buch lebt vom ständigen Szenenwechsel, was aber keinesfalls störend wirkt, sondern die Geschichte nach und nach verschmelzen lässt. Auf der einen Seite erfährt man von einer süditalienischen Großamilie mit mehreren Kindern, die in einem kleinen Dorf lebt, das deutlich von der Mafia 'geprägt' und in deren Hand ist. Sie sind froh noch nicht mit dem 'Boss' in Berührung gekommen zu sein und genießen ihr Familienleben. Dies ändert sich letztendlich von einem Tag auf den anderen, da Imma den Sohn des Bosses mit einem Stein attackiert, als sich dieser an ihr vergreift. Und hier 'beginnt' die Geschichte von der 13-jährigen Imma, die sich fortan bei ihrer Extante im Norden verstecken muss und sich dort sehr einsam fühlt und ihre Famile in Süditalien vermisst. Durch heimliche Freigänge lernt sie Paolo kennen, der ihr wieder neuen Mut gibt ihr Leben zu meistern. 

Der Schreibstil der Autorin mit den vielen Dialogen hat mir sehr gut gefallen. Man kommt gleich in die Geschichte(n) rein und fühlt sich fast als neues Familienmitglied. Man spürt auch die Sehnsucht von Imma nach ihrer Familie, nach Freiheit und auch nach dem Duft von Erde und Zitronen. Dennoch haben mich die Beschreibungen der Personen leider etwas enttäuscht. Ich hätte mir gewünscht, dass tiefgründiger in die Gefühle und Emotionen der Charaktere eingegangen wird. Außerdem fand ich, dass die Beschreibungen und auch Handlungen von Imma eher auf ein 16-17-jähriges Mädchen gepasst haben. Auch der Schluss hat mich, obwohl er Freiraum für die Fantasie des Lesers lässt, durch sein aprubtes Ende nicht ganz überzeugen könnnen. 

Alles in allem aber dennoch ein sehr lesenswertes Buch, das durch seine Geschichte überzeugt und ein jedem Mut macht niemals aufzugeben und für seine Ziele zu kämpfen.