Sehnsucht nach Freiheit

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Leerer Stern
nicigirl85 Avatar

Von

Die 13jährige Immacolata Schettino, kurz Imma, lebt seit kurzem bei ihrer Tante Rosaria. Doch sie lebt hier nicht ganz freiwillig und schon gar nicht frei, denn Imma muss sich verstecken. Sie befindet sich in großer Gefahr, denn sie hat den Sohn des Clanoberhauptes auf dem Gewissen. Als dieser sie überfiel, um sie zu vergewaltigen, konnte sie sich nur retten, indem sie Enzino mit einem Stein verletzte und das scheinbar so schwer, dass er tot auf ihr zusammensackte. Wird der Clanchef den Tod seines Sohnes rächen?

Das Buch ist in kurze Kapitel gefasst, die das Lesen sehr vereinfachen. Diese Kapitel schildern zwei Handlungsstränge, zum einen das Leben Immas in Gefangenschaft bei ihrer Tante, zum anderen das Leben ihrer Familie, bevor Imma fliehen musste. Hier wird auch das Leben ihrer jungen Mutter sehr eindringlich geschildert. Die beiden Handlungsstränge nähern sich immer mehr an, bis sie zum Ende des Buches ineinander über gehen. Das Ende ist offen gehalten, so dass sich der Leser sein eigenes Ende gedanklich stricken kann.

Frau Oggero findet wunderbare Worte, um die Geschehnisse zu beschreiben. Dabei erzählt sie nicht nur von Imma allein, sondern auch von ihrer Familie und deren Glück und Leid. Im Laufe der Geschichte werden einem immer mehr die Zusammenhänge klar und warum Imma bei der Extante untergekommen ist.

Besonders gefallen hat mir, dass sich Imma mit Büchern ablenkt und als Dreizehnjährige genau das Buch liest, welches ich im selben Alter verschlungen habe und welches sie und auch mich sehr bewegt hat, nämlich „Das Tagebuch der Anne Frank“.

Fazit: Ein gefühlvoller Roman über das Leben eines Mädchens und ihrer Familie, welches zu berühren weiß. Es stimmt einen nachdenklich. Sehr lesenswert!