Kulinarische Reise zu einem Neubeginn

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Greta und Katrin sind seit langer Zeit beste Freundinnen. Sie leben zusammen in einer WG und betreiben gemeinsam erfolgreich eine Nudelbar. Eines Tages gesteht Greta, dass sie Katrins Freund Stefan geküsst hat und die tiefe, innige Frauenfreundschaft scheint zerstört. Katrin gibt Greta die alleinige Schuld und zieht aus der gemeinsamen Wohnung aus. In der Folge wird das gemeinsame Restaurant und auch die Wohnung aufgegeben. Greta steht praktisch vor dem Nichts. Daher nimmt sie ein Angebot an, nach Italien zu reisen und ein Kochbuch zusammen zu stellen. Als Halbitalienerin liegt ihr die italienische Küche am Herzen und im Blut und so wagt sie den Neuanfang.

Und so begleiten wir also Greta auf ihrer Reise durch Italien von Venedig über Bologna und Rom bis nach Apulien, der Heimat ihrer Großmutter Vittoria.
Greta hat mit vielem zu kämpfen, denn sie ist offenbar zum ersten Mal auf sich alleine gestellt. Die Reise mit dem Zug nach Venedig ist für sie schon eine Herausforderung, denn um solche organisatorischen Dinge hat sich wohl bisher immer Katrin gekümmert.
Sie kam mir wirklich wenig selbstbewusst und sehr unselbständig vor. Dazu kamen ihre Schuldgefühle, ihre Sehnsucht nach Katrin und der große Wunsch nach Versöhnung. Auf ihrer Reise lernt Greta viele interessante Menschen kennen, mit denen sie schöne Gespräche führt, die sie zum Nachdenken anregen und sie auch immer wieder inspirieren, sich zu verändern und für Neues zu öffnen. Auch ihre Begegnungen mit Christoph, dem Fotografen für das Kochbuch, sind für Greta wichtige Erfahrungen. Christoph verhält sich oft etwas provokativ und lockt so ungeahnte Reaktionen aus Greta hervor.
Auch konnte ich beim Lesen irgendwann dieses gewisse Knistern zwischen den beiden spüren, so dass es etwas vorhersehbar war, dass sich zwischen den beiden etwas entwickeln könnte.
Aber Dreh- und Angelpunkt der Geschichte ist das Zerwürfnis zwischen Greta und Katrin und Gretas großer Wunsch nach Versöhnung. Leider erfährt man lange Zeit gar nichts über Katrin und wie es ihr so ergeht, während Greta durch Italien reist. Das fand ich ein bisschen schade, denn es wäre schon interessant gewesen zu erfahren, wie Katrin mit dem Zerwürfnis und der Situation umgeht.

Begeistert hat mich aber Emily Bolds einfühlsamer und gleichzeitig auch mitreißender Schreibstil, wodurch mich die Geschichte schnell in ihren Bann gezogen hat. Ihre detailreichen und bildhaften Beschreibungen der Orte, an denen Greta sich aufhält, vermitteln eine schöne sommerliche Atmosphäre und haben in mir die Reiselust geweckt.
Die vielen tollen Gerichte, die Greta während ihrer Reise probiert, machen Appetit und geben Anregungen zum eventuellen Nachkochen. Mir lief oft genug das Wasser im Mund zusammen.

Gretas kulinarische Reise durch Italien war auch ihr Weg zu einem Neubeginn und gleichzeitig eine schöne Geschichte über Freundschaft, Vertrauen und Liebe.
Dieser sommerliche Roman bietet gute Unterhaltung für eine schöne Auszeit vom Alltag!


Fazit: 4 von 5 Sternen


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