Fortsetzung oder eigenständiges Buch?

Voller Stern Voller Stern Leerer Stern Leerer Stern Leerer Stern
leseclau Avatar

Von

Nachdem mich die beiden ersten Bücher von Gard Sveen in den Bann gezogen haben, bin ich nun arg enttäuscht.
Mein Fazit zum zweiten Buch „Teufelskälte“ war „Der Schluss des Buches lässt dennoch einige Fragen offen, so dass man auf den 3. Fall gespannt ist.“ Und nun ist dieses dritte Buch gefühlt eine Fortsetzung des zweiten. Es gibt viele Bezüge zum Vorgänger und man hat das Gefühl, man müsste diesen nochmals ganz genau lesen, um das aktuelle Buch zu verstehen. Viel zu viele Protagonisten tauchen erneut auf, die Suche nach dem Täter ist total verworren. Dies alles – deutlich gekürzt und geradlinig – wäre ein guter Abschluss des zweiten Buchs gewesen.
Zum Fall: Tommy glaubt, dass der falsche Mann für grausame Morde an jungen Mädchen einsitzt. Und er ist sich sicher, dass der eigentliche Mörder nicht wie vermutet verbrannt ist, sondern noch lebt. So macht er sich zunächst allein auf die Suche. Damit riskiert er nicht nur seinen Job, sondern erneut sein Leben. Er lernt eine Prostituierte kennen und reist mit ihr nach Litauen, wo er den Ursprung des Falls vermutet. Seine Kollegin Susanne glaubt den Indizien langsam und beginnt ebenfalls mit Nachforschungen. Bei ihr wird es noch persönlicher, sie fühlt sich während der Ermittlungen nicht nur selbst bedroht, sondern sorgt sich auch um das Leben ihrer Tochter, die genau ins Beuteschema passt.
So kämpfen sich beide durch ein Meer aus Lügen und Intrigen. Bald liegt auf der Hand, wer tatsächlich in die Morde involviert ist. Da Tommy aber nicht zur Kommunikation bereit ist, können die Fäden nicht zusammenlaufen. Und so sind Susanne und Tommy dann jeweils nahezu allein mit ihren Erkenntnissen, was für die beide zu einem tragischen Abschluss führt. Tommy übt Selbstjustiz, Susanne wird schwer angeschossen mit wenig Überlebenschancen.