Spannend, aber auch etwas verwirrend

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tardy Avatar

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"Der einsame Bote" ist der dritte Band in der Reihe um Tommy Bergmann. Den ersten kenne ich, aber leider habe ich den zweiten nicht gelesen. Dies wurde mir nun zum Verhängnis. Der Protagonist ist sehr eigen und nicht leicht zu durchschauen. Seine Gedankengänge waren für mich selten nachvollziehbar, deshalb konnte ich der Handlung auch nur sehr schwer folgen. Auch die Lücken, die ich durch den fehlenden Band hatte, waren deutlich zu merken und haben meinen Lesefluss stark behindert. Der Plot selbst ist spannend und hat viel Potential. Tommy Bergmann ist ein ungewöhnlicher Ermittler, der immer seine eigenen Wege geht und sich nicht an gängige Konventionen hält. Seine Tendenz zur Gewalt ist immer noch vorhanden, obwohl er schwer dagegen ankämpft. Das macht ihn nicht gerade sympathisch, nur durch seine Hartnäckigkeit, seinen starken Willen den Fall unbedingt auflösen zu wollen, überzeugt er mich und wirkt dadurch sehr authentisch. Schade, dass wieder sehr viele offenen Enden übrig bleiben und der Fall nicht schlüssig gelöst wird. Die düstere Grundstimmung, die sich in Skandinavienkrimis ja gerne durch das Buch zieht, hat der Autor jedenfalls gut getroffen. Aber das reicht nicht ganz, um einen guten Krimi zu liefern.