spannender aber eher knapper Fortsetzungsband zu Teufelskälte

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mrs-lucky Avatar

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„Der einsame Bote“ von Gard Sveen ist der insgesamt dritte Band um den norwegischen Ermittler Tommy Bergmann und die direkte Fortsetzung des Krimis „Teufelskälte“. Er wird zwar von den Ullstein Buchverlagen beworben als geeignet für Fans und Neueinsteiger, in meinen Augen baut dieser aktuelle Band aber stark auf der Vorgeschichte auf. In „Teufelskälte“ hatte Tommy Bergmann mit grausamen Morden an jungen Mädchen zu tun, deren Serie seit seinem Einstieg bei der Polizei beschäftigt. Am Ende ist der Fall nur scheinbar gelöst, denn es tauchen Hinweise auf, dass der Verdächtige Jon-Olav Farberg nicht wie gedacht ums Leben gekommen ist, sondern erneut ein junges Mädchen gekidnappt hat. Tommy Bergmann steht mit seinen Zweifeln jedoch allein da, seine Kollegen bei der Polizei und die Staatsanwaltschaft wenden sich von ihm ab, ihm droht eine Suspendierung, wenn er seine Ermittlungen nicht einstellt. Doch Tommy sieht eine Chance, dass die 13-jährige Amanda noch lebt, eine Spur zu einer Sekte, die in grausamen Ritualen junge Mädchen opfert, weckt in ihm die Hoffnung, den Fall doch noch lösen und weiter Morde verhindern zu können. Im Alleingang reist Tommy nach Litauen und gerät dort in einige brenzlige Situationen, er zieht lediglich seine Kollegin Susanne Bech ins Vertrauen, die aufgrund von Hinweise zu weiteren Morden zunehmend an Tommys Theorie glaubt.
Im Gegensatz zu den ersten beiden Bänden ist dieser Krimi mit 304 Seiten eher kurz, dies macht sich auch in der Komplexität bemerkbar und trägt zu dem Eindruck bei, lediglich eine Fortsetzung zu sein. Als Fan der Reihe waren mir die Charaktere weitgehend bekannt, trotz kurzer Rückblenden auf die Vorgeschichte dürfte es Neueinsteigern aber schwer fallen, die Anspielungen und Nuancen der Persönlichkeiten zu verstehen. Im Verlauf der Geschichte gibt es jedoch auch hier einige falsche Fährten und unerwartete Entwicklungen ebenso wie einen actionreichen Showdown. Der Fall um die ermordeten Mädchen ist diesmal gelöst, es gibt jedoch auch diesmal einige los Fäden insbesondere um die Hauptfigur Tommy Bergmann, die auf einen weiteren Band hoffen lassen, der hoffentlich an die Qualität der Vorgänger anknüpfen kann.