Der Fluch der bösen Tat

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melange Avatar

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Zum Inhalt:
Nach dem Selbstmord einer Angestellten stellt Hector, der ermittelnde Kommissar, Zusammenhänge zu dem erweiterten Selbstmord eines Kollegen der Frau her. Bei seinen Recherchen bemerkt er, dass der Grund für die Todesfälle in der Firma zu finden ist. Neben dieser Hauptgeschichte thematisiert Antonio Hill das spurlose Verschwinden von Hectors Frau, welches eine schwangere Kollegin Hectors zu ergründen sucht.

Zum Cover:
Im ersten Moment wirkt das Cover wie ein stilisierter, geöffneter Mund, der alles zu verschlingen sucht. Beim zweiten Hinsehen entpuppt es sich als Blick in die Nacht, - hinauf aus dem Innenhof eines hohen Hauses. Diese Hintergründigkeit findet sich ebenfalls in dem Krimi wieder.

Mein Eindruck:
Antonio Hill gelingt das Kunststück, seine Polizisten menschlich und problembehaftet darzustellen, ohne mit dieser Darstellung zu nerven. Besonders gefällt dabei, dass zum Schluss des Buches zwar die Hauptgeschichte aufgeklärt ist, einige Nebenkriegsschauplätze jedoch der weiteren Bearbeitung bedürfen. Das Ende des Buchs ist dabei ein gigantischer und genialer Cliffhanger, der bestimmt zum Kauf des nächsten Buches animiert.
Die Einteilung der Kapitel in die grobe Struktur von handelnden bzw. behandelten Personen mit zusätzlicher Unterteilung in üblicher Nummerierung verführt zum Weiterlesen, um wenigstens einen Gesichtspunkt abschließen zu können.
Der flüssige Schreib- und Erzählstil tut sein Übriges zu dem Umstand, dass man das Buch - einmal angefangen - ungern aus der Hand legt. Das Einzige, was es zu bemängeln gibt, ist, dass Barcelona so gut wie keine Erwähnung im Roman findet, ganz im Gegensatz zum Umland und den wirtschaftlichen Problemen Spaniens, die ungeschminkt und ehrlich thematisiert werden. Dieses führt zu Verständnis für die Gefühle und Handlungen sämtlicher Figuren, - Haupt- wie Nebendarstellern.

Fazit: Eine Charakterstudie eingebunden in Spaniens Vergangenheit und Gegenwart, in der fast jeder den Preis für sein Verhalten zahlen muss.

4 Sterne