Verräter müssen sterben

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sonmi Avatar

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„Der einzige Ausweg“ ist der zweite Barcelona-Krimi des spanischen Schriftstellers Antonio Hill. Die Hauptfigur Kommissar Héctor Salgado hat eine Reihe von Problemen um die er sich kümmern muss. Seine Frau Ruth hat ihn wegen einer anderen Frau verlassen und ist aktuell spurlos verschwunden. Sein pubertierender Sohn Guillermo verhält sich anders wie andere Jungen in seinem Alter. Außerdem befindet er sich in einer psychologischen Therapie, welche ursprünglich einmal eine Auflage seines Arbeitgebers gewesen war. Inzwischen setzt Héctor die Therapie freiwillig fort um seine privaten Probleme in den Griff zu bekommen.
Zudem bekommt er noch einen neuen Fall, bei dem vieles nicht so ist, wie es auf den ersten Blick scheint. Eine junge Frau hat sich vor die U-Bahn gestürzt und was wie ein normaler Selbstmord aussieht, gibt dem Kommissar Rätsel auf. Woher kam die junge Frau und was hat es mit dem Foto auf ihrem Handy auf sich? Héctor glaubt nicht an einen Selbstmord und nimmt die Ermittlungen auf. Nach kurzer Zeit stößt er auf einen erweiterten Selbstmord in derselben Firma in der auch Sara Mahler beschäftigt war. Gaspar Rodenas hat zuerst seine Frau und seine Tochter getötet und sich dann selbst erschossen. Auch hier gibt es keinen Abschiedsbrief und kein Motiv welches die Tat erklären würde.
In einem parallelen Handlungsstrang beschäftigt sich seine Kollegin Leire Castro mit dem Verschwinden seiner Frau Ruth. Leire ist aufgrund ihrer Schwangerschaft vom Dienst befreit, allerdings langweilt sie sich ohne Arbeit. Daher ermittelt sie nahezu heimlich im Fall von Ruth. Findet Leire heraus was mit Héctors Frau passiert ist, oder wird der Fall wieder zu den Akten gelegt?
Die beiden Handlungsstränge werden parallel erzählt und haben nichts miteinander zu tun. Auch der Fall der Selbstmorde wird aus verschiedenen Perspektiven erzählt. Teilweise ist man dadurch Héctor einen Schritt voraus ohne jedoch zu viel zu erfahren. Bis zum Schluss bleibt es spannend.
Der Schreibstil von Antonio Hill lässt sich angenehm lesen und durch die verschiedenen Perspektiven fühlt man sich den wichtigsten Protagonisten nahe. Manche Stellen waren mir etwas zu ausführlich, einiges hätte für meinen Geschmack gestraffter sein können. Alles in allem aber ein solider Krimi mit einem überraschenden Ende an welchem noch die ein oder andere Frage unbeantwortet geblieben ist.