Zwischen den Stühlen

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holzfrieden Avatar

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Felenda reiht sich mit ihrem ersten Roman in die Motive Volker Kutschers, dessen historische Krimis ganz großartig sind. Ihr Handlungsort ist allerdings München, was angesichts des Jahres 1914 und der Thematik ihres Buches die Glaubwürdigkeit des Plots unterstreicht.
Der Prolog des Buches, in Tagebuchform aus der Sicht eines Offiziers geschrieben, verdeutlicht dessen elitäre Haltung zu Gesellschaft, Politik und den Frauen.
Ein weiterer Handlungsstränge scheint ein unsauberes Geschäft zu sein, ein Geschäft zwischen zwei Männern, die sich gegenseitig übers Ohr hauen- so mein erster Eindruck. Die Nähe zum Offiziersmilieu ist die Verbindung zum Prolog. Kommissar Reitmeyer kommt als dritte Figur ins Spiel. Bei ihm laufen mehrere Vorkommnisse zusammen, die vermutlich die drei Handlungsstränge vereinen werden- man darf gespannt sein. Das Attentat von Sarajevo wird ebenfalls erwähnt, das Ausmaß auf die gesamtpolitische Lage scheint aber an dieser Stelle noch niemandem bewusst zu sein. Der Schreibstil Felendas zeigt, dass hier der Anspruch von "Literatur im Krimi" erhoben wird - ganz wunderbar, wie ich finde.