Was für ein Jahr

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holzfrieden Avatar

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Wie bereites in meinem Leseeindruck vermutet und gehofft , kommt Angelika Felendas " Der eiserne Sommer" an die Romane Volker Kutschers heran. Nicht nur die historische Perspektive, auch die gekonnte Erzählweise begeistert mich und hat mich das Buch in einem Rutsch lesen lassen. Einmal mehr wird hier ins Bewusstsein gerückt, wie machtlos die Polizei in dieser Zeit der Politikmund dem Militär ausgeliefert ist. Die Figur des Sebastian Reitmeyer hätte gerne mehr Tiefe haben können, da allerdings hier der Auftakt einer Reihe vorliegt, ist anzunehmen, dass seine Person in den Folgebänden mehr Schärfe bekommt. Die Kombination von historischen Ereignissen, sozialer Milieustudie und krimineller Handlung ist grundsätzlich schwierig und driftet sehr oft in Klischees ab, nicht aber bei Felenda. Ihr gelingt dieser Spagat vorzüglich und glaubhaft.Ich möchte unbedingt mehr leeren von diesem Kommissar und München der 1920er Jahre.