Schau dir an, was du im Rucksack hast

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kindder80er Avatar

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Einen "emotionalen Rucksack" tragen wir alle miteinander herum, das ist mal klar. Die einen leiden mehr, die anderen weniger darunter. Auch gestandene Menschen, die seit Jahren nicht mehr geweint haben oder die sich seelisch stabil fühlen, können durch einen Auslöser, der ein völlig Fremder aus völlig anderen Gründen drückt, völlig aus der Bahn geworfen werden - so wie es der Autorin auch passiert ist. Aus nichtigen Gründen, ein banaler Anlass und schon ist irgend etwas aus der tiefen Vergangenheit aufgerissen und man weiß gar nicht, warum man jetzt eigentlich so betroffen ist.

Der emotionale Ausnahmezustand äußert sich bei jedem anders und nicht immer muss es ein Weinkrampf sein, der einen schüttelt, sondern auch Wut- und Trotzanfälle können ein Symptom sein.

Ebenso sind unsere sozialen Kontakte betroffen: Weil wir oft nicht wissen, wieso wir gerade bei der ein oder anderen Äußerung oder der ein oder anderen Tat so aus der Haut fahren, riskieren wir oft Beziehungen oder sogar Jobs. Wir setzen uns eben nicht oder zu wenig mit unserer Vergangenheit auseinander, man muss eben "funktionieren". Mit dieser Haltung bricht aber eben irgendwann gut vergraben geglaubtes wieder aus uns heraus und wir können es dann nicht mehr zuordnen und halten uns selbst für "überspannt".

Dieses Buch räumt mit Vorurteilen auf und geht zwar psychologisch an das Thema heran, aber ohne den Anspruch tiefenpsychologisch zu sein. Es gibt einfach Denkanstöße und Ideen, seinen Rucksack mal anzuschauen und nicht immer zu verdrängen. Gefühle zuzulassen und an sich zu arbeiten.