Der Klappentext zu diesem historischen Roman hat mich sofort neugierig auf das Schicksal von Josef Klein gemacht, denn Spionageromane lese ich sehr gerne. Über die Spionagetätigkeiten des Naziregimes in den USA habe ich bislang noch nie etwas lesen. Wie die Leseprobe zeigt nähert sich die Autorin geschickt über unterschiedliche Zeitebenen der Lebensgeschichte von Josef und lässt uns in die damalige Zeit eintauchen. So erfährt man allmählich immer weitere Details aus Josefs bewegtem Leben und erhält immer mehr Einblicke in die damaligen Lebensumstände und Einstellungen der Bevölkerung. Sein Aufenthalt in Südamerika, sein Leben als Auswanderer in New York, sein Besuch bei der Familie seines Bruders in Neuss nach dem Krieg - sehr interessant und fesselnd zugleich lesen sich die verschiedenen Episoden aus seinem Leben, seine nicht unbelastete Beziehung zu seinem Bruder und die recht bedrückend geschilderte Nachkriegsstimmung. Vor allem hat mich immer wieder die Frage beschäftigt, wie Josef ein Spion für die Nazis werden konnte. Der prägnante Erzählstil der Autorin gefällt mir sehr gut, und ich bin schon sehr gespannt, weitere Details über Josef und sein Leben als Spion zu erfahren.