Lebt von der bedrückenden Nachkriegstimmung

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signalhill Avatar

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"Der Empfänger" von Ulla Lenze spricht ein Thema an, das man bisher eher selten lesen konnte, ich noch gar nicht: das Schicksal von Nazideutschen in Amerika. Josef Klein ist einer von ihnen; er war Funker und kennt sich bestens aus mit Morsezeichen. Da er schon in den USA lebte, übte er eine Spionagetätigkeit in den USA aus, saß dann auch im Gefängnis und kommt nun nach Deutschland zurück, um bei Bruder Karl und seiner Familie zu leben.

In der relativ langen Leseprobe erfährt man noch nicht sehr viel über Josefs Nazi-Vergangenheit. Geschildert werden die ersten Tage des Zusammenlebens in Deutschland mit der Familie von Carl. Eine etwas düstere Nachkriegsstimmung wird geschildert. Die Deutschen erholen sich von den Kriegswirren und legen die Naziideologie ab. Bestimmte Dinge darf man nicht mehr sagen (Josef ist ich dessen nicht bewusst). Die Frau macht ihre Hausarbeit; Männer dürfen hier nicht helfen.

"Der Empfänger" lebt bisher von der bedrückenden Nachkriegsatmosphäre, die sehr authentisch dargestellt ist. Doch mich interessiert vor allem auch Josefs Schicksal vorher. Ulla Lenze ist eine sehr talentierte Autorin, die einen großen Roman geschrieben hat. Gern würde ich diesen Roman hier auf vorablesen lesen und rezensieren. Warum gerade dieser Roman in dieser Woche sehr wenig Leseeindrücke bekommen hat, kann ich mir gar nicht erklären.