Eine gefühlvolle, melancholische Geschichte

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern
donna vivi Avatar

Von

Der Roman fängt etwas melancholisch an, mit traumatisierenden Bildern aus dem Zweiten Weltkrieg, die sich in die Erinnerung einer alten Frau fest eingebrannt haben. Bald schildert die Ich-Erzählerin, Anna, schreckliche Erlebnisse.

Die ersten Szenen sind gefühlvoll und vermitteln eine leichte Antikriegsstimmung.

Zwei Zeitebenen laufen parallel; 1944 wird aus Annas Perspektive dargestellt, 1988 dagegen aus Charlottes Perspektive, sie ist Annas Tochter.

Der kurze Einblick in die Geschichte lässt viel Leid und ein Menge Leidenschaft erahnen. Es gibt Hinweise auf Konflikte und alte Geheimnisse, die über die Jahrzehnte hinaus aus gutem Grund verschwiegen wurden. Was Anna erlebte, kann ihre Tochter nun aus den alten Tagebüchern ihrer Mutter endlich erfahren.

Die präzisen Beschreibungen bringen die Szenen nah, die Grundstimmung ist traurig und es wird eine gewisse Spannung aufgebaut. Alte Geheimnisse, heimliche Liebschaften, verdrängte Emotionen, Identitätssuche – das ist ein vielversprechender Start.

Die Autorin überzeugt mit einer klaren, objektiven Sprache und authentischen Romanfiguren.