Ehrlich und emotional

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clarmeloth Avatar

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Das Cover deutet nur ansatzweise an, worum es hier geht. Das Buch ist zwar insgesamt sehr kurz, enthält aber eine grossartige Geschichte und ein spannendes Thema. Wie wahr sind unsere Erinnerungen? Ist wirklich alles so passiert oder haben wir die Lücken wie die Hauptfigur im Buch anderweitig geschlossen? Sind wir selbst auch Erinnerungsfälscher?
Dabei stellt der Autor den Iraker Said in den Fokus, der einst aus seiner Heimat Bagdad geflohen ist um in Deutschland ein neues Leben zu beginnen. Als seine Mutter im Sterben liegt und er nach Bagdad fliegen will, um sich zu verabschieden, setzt seine Geschichte erst richtig ein. Der Autor verknüpft das Aktuelle mit Erinnerungen aus der Vergangenheit und offenbart ein schicksalhaftes Leben, was seine Höhen, aber vor allem viele Tiefen hatte. Said hat viele Hürden überwunden und an seinem Beispiel zeigt sich, was es bedeutet, zwar in Deutschland zu leben, sich assimiliert zu haben, jedoch zugleich als Bedrohung wahrgenommen zu werden, nie ganz anerkannt zu werden.
Eine sehr emotionale und irgendwie ehrliche Geschichte, über die man noch lange nachdenkt.