Großer Fan.

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keia1412 Avatar

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Da ich schon die "Orangen des Präsidenten" gelesen habe, war dieses Buch für mich ein Muss. Khider schreibt toll, so dass man sich wirklich gut in ihn hineinversetzen kann. Er erzählt in seinem neuveröffentlichten Roman die Geschichte von Said Al-Wahid. Er ist seit zwei Jahren ist Schriftsteller, er hat an einer literarischen Podiumsdiskussion in Mainz teilgenommen und befindet sich auf der Heimreise nach Berlin zu seiner Frau Monica und seinem Sohn Ilias. Während der Zugfahrt bekommt er einen Anruf seines Bruders Hakim aus dem Irak, der ihm mitteilt, dass die Mutter im Krankenhaus liegt und wahrscheinlich nicht mehr lange leben wird. Said macht sich spontan auf den Weg zum Frankfurter Flughafen und nimmt die nächste Maschine nach Bagdad. Auf seiner Reise in die alte Heimat erinnert sich Said an sein bisheriges Leben. Als junger Mann floh er vor dem Terrorregime des Irak. Es dauerte Jahre, bis er auf Umwegen endlich in Deutschland ankam. Aber auch dort war es nicht einfach für ihn, der Bürokratismus war eine ständige Herausforderung, die ersehnte Einbürgerung ein mühsamer, sich über Jahre hinziehender Prozess. Seitdem führt er seinen Reisepass, für den er so lange kämpfen musste, ständig mit sich. Als er mit dem Schreiben beginnt und seine eigene, wahre Geschichte niederschreiben möchte, stellt er fest, dass seine Erinnerungen unvollständig sind. Ein großer Teil ist durch ein Loch im Gedächtnis verloren gegangen, einfach verschwunden. Er muss seine Gedächtnislücken schließen, neu erfinden, bezeichnet sich selbst als einen Erinnerungsfälscher, der die Lücken mit fiktiven Inhalten füllt. Der Schreibstil ist sehr berührend und ergreifend und ein großes Leseerlebnis,