Realität.

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Said Al-Wahid, angehender Schriftsteller, befindet sich gerade auf dem Heimweg nach einer Podiumsdiskussion in Mainz, als ihn der Anruf seines Bruders erreicht. Ihre Mutter liegt im Sterben und es wird nicht mehr lange dauern. Sofort macht er sich auf den Weg in seine Heimat, aus welche er vor Jahren geflohen ist, dem Irak.
Auf seiner Reise wird er immer wieder mit Erinnerungen konfrontiert. Erinnerungen geplagt von Diskriminierung, Hass und Angst.

[…] „Saides irakische Familie ist nur eine Nachricht in der Tagesschau. Jede Zombie-Serie kommt den Menschen in Deutschland emotional näher.“ (S. 27)

Eindringlich und emotional zeichnet Abbas Khider das Bild eines Schicksals, welches für viele Betroffene stehen könnte. Wirklich treffende Worte kann ich für dieses Buch nicht finden, außer, dass es mich sehr zum Nachdenken, hinterfragen und mitfühlen gebracht hat. Und leider weiterhin bittere Realität.

[…] „Das Erinnern war eine Last, eine harte innerliche Arbeit. Das, was früher einmal in seinen Kopf gelangt war, fand nicht mehr hinaus, war gefangen wie in einem Labyrinth, und wenn es doch herausfand, dann blieb es unvollständig.“ (S. 46)