Die Ironie des Schicksals

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bezel64 Avatar

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Das neue Buch von Alex Capus habe ich mit großer Spannung erwartet und ich bin wieder einmal begeistert von der bildhaften Darstellung der Ereignisse. Sein Erzählstil ist absolut einzigartig, eher nüchern und emotionslos, doch mit einem messerschafen Blick auf die menschliche Psyche, die Dramatik der Geschehnisse und der Ironie des Schicksals.
Die drei Protagonisten dieses Buches haben etwas gemeisam. Sie könnten sich im Bahnhof Zürich im Jahre 1924 zufällig begegnet sein und sie haben sich damals ihr Leben so ganz anders vorgestellt.
Die Musikantentochter, die eine berühmte Sängerin werden möchte und deren Leben als Spionin ein allzu frühes Ende nimmt.
Der begabte Zeichner, der sich der hohen Kunst verpflichtet fühlt und der dann genau wie sein Vater Altertümer nicht nur restauriert sondern auch fälscht.
Und der Junge Atomphysiker, der auf keinen Fall etwas erforschen möchte, das der Menschheit Schaden zufügt und der dann bei der Entwicklung der Atombombe beteiligt ist.
Diese drei faszinierenden Persönlichkeiten haben wirklich existiert. Auf geradezu geniale Weise verbindet Alex Capus die Lebensläufe, die durch Fakten belegt sind, mit seiner eigenen Vorstellung vom möglichen Ablauf der Ereignisse. Daraus entsteht ein spannender und lehrreicher Roman, den ich unbedingt empfehlen kann.