Drei Lebenslinien so unterschiedlich und doch schön erzählt

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thermoeule Avatar

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Alex Capus hat wieder einen wunderbaren, flüssig zu lesenden, (historischen) Roman geschrieben, der mir wirklich viel Spaß bei Lesen bereitet hat. Dabei fehlen bei ihm oft Spannungsbogen und Überraschungen. Der hintergründige Humor kommt nicht zu kurz. Doch gerade das macht seinen Erzählstil aus. Es ist wie seichtes Wellenrauschen, das entspannt, warm und fast lieblich klingt.
Die einzige Spannung, die er erzeugt ist, ob sich die drei Hauptdarsteller später in ihren Lebenslinien vielleicht noch mal hätten treffen können. Er lässt es offen und wählt ein „es könnte sein“. Besonders fand ich, dass es alle drei Personen historisch belegt gegeben hat. Sie sind nur in ihrer Bewertung nicht so bekannt.
Nachdem ich den Autor bei einer Lesung in Hannover live erleben durfte, bin ich von dem Buch und dem Autor noch mehr begeistert. Capus erzählt in seinen Auftritten frei und fast so als ob er das Buch vorliest. Dabei liest er fast gar nicht aus seinem Roman. Und trotzdem bewahrt der auch beim freien Sprechen seine interessante Erzählweise.