Lebenswege

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beate w. Avatar

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Mit einer flüchtige Begegnung am Bahnhof im November 1924 beginnt die Geschichte um die drei Protagonisten Laura d' Oriano, Felix Bloch und Emile Gilliéron. Die jungen Leute haben mehr oder weniger konkrete Vorstellungen, wie ihr weiterer Lebensweg verlaufen soll.
Laura möchte eine Gesangsausbildung machen und eine große Sängerin werden, Felix wird sich dem Wunsch seines Vaters beugen und Maschinenbau studieren und Emile, ein talentierter Künstler lässt sich zu einem Kunststudium drängen.
Die drei müssen jedoch erfahren, dass im Leben nicht immer alles rund läuft und so verabschieden sie sich Stück für Stück von ihren Träumen.
Laura gelangt bei der Gesangsausbildung an ihre Grenzen, tritt schließlich doch in die Fußstapfen ihrer Mutter, die eine mittelmäßige Sängerin war und wird später in die Rolle einer Spionin gedrängt, Felix entdeckt sein Interesse an Physik und beteiligt sich maßgeblich an dem Bau der Atombombe und der begnadete Künstler Emile beschäftigt sich mit Fälschungen.

Nachdem ich den vorherigen Roman "Léon und Louise" sehr gern gelesen habe, freute ich mich auf das neue Buch des Autoren. Die Geschichte ist durchaus interessant, wenn ich auch einige Schilderungen -vor allem im physikalischen Bereich- zu detailliert und für mich unverständlich fand. Jedoch hat das Buch mich dazu gebracht, mich über die Personen, die tatsächlich gelebt haben, weiter zu informieren.
Leider blieben alle drei Protagonisten ziemlich blass und das Ende des Romans lässt mich insofern etwas unzufrieden zurück, als dass ich mich frage, was Alex Capus damit bezwecken wollte. Er beschreibt drei Lebenswege von Menschen, die in keiner Verbindung zueinander standen. Als Leserin hätte ich mir gewünscht, dass die Handlungsstränge letztendlich zueinander führen.