Perfekter Mix aus Fiktion und belegter Geschichte

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Alex Capus beschreibt in seinem Roman sehr anschaulich die Lebenswege dreier Menschen. Die drei haben augenscheinlich nichts gemeinsam. Sie leben lediglich zur gleichen Zeit, allerdings an verschiedenen Orten. Der Schweitzer Maler Emile Gilliéron arbeitet für den Archäologen Schliemann in Troja und zeichnet die dortigen Ausgrabungen naturgetreu nach. Wer kann da schon sagen, welches Ausstellungsstück das Original und welches die Kopie ist? In Marseille nimmt die Sängerin und Tänzerin Laura D‘Oriano das Angebot der Alliierten an und spioniert geheime Informationen über die im Hafen liegende U-Bootflotte der Italiener aus. Währenddessen entwickelt der deutsche Physiker Felix Bloch im fernen Amerika die Atombombe.

Die drei Hauptfiguren sind jede für sich facettenreich und umfassend gezeichnet. So unterschiedlich wie die Träume der Menschen sind, so unterschiedlich sind auch ihre Lebenswege. Nur ein einziges Mal hätten sie sich begegnen können, wären sich als vorbeieilende Reisende aber vermutlich nicht aufgefallen. Capus nimmt diesen Zeitpunkt zum Anlass, um über die drei zu schreiben. Er zeichnet den Werdegang und ihre Beweggründe für den Leser verständlich nach. Keiner der drei hatte seine Kariere geplant. Im Laufe der Zeit haben alle große Dinge geleistet, die bis heute in Erinnerung geblieben sind. Das Buch lässt sich durch den flüssigen Schreibstil rasch lesen und fasziniert mit seinen Geschichten, die zusammen ein buntes Bild der damaligen Zeit ergeben. Der Fälscher, die Spionin und der Bombenbauer ist definitiv ein Lesetipp.