Ein weiterer spannender Fall

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"Der Fahrer" ist bereits der 3. Teil der Reihe mit Jens Kerner, Kommissar der Mordeinheit im schönen Hamburg, und seiner Kollegin Rebecca Oswald.

Eine junge Frau wird entführt. Einziger Hinweis ist der Hashtag in fluoreszierender Farbe auf der Kühlerhaube ihres verlassenen Wagens - #findemich.
Jens Kerner und sein Team haben 24 Stunden, um die Frau lebend zu finden. Doch der Täter erweist sich als gerissen und scheint einen persönlichen Groll gegen Jens Kerner zu haben.

Wer die Vorgänger kennt, der weiß um die Eigenheiten von Jens. Verschlossen, problembelastet und Workaholic - aber das Herz an der rechten Stelle.
Um diesem Teil folgen zu können, muss man nicht zwangsläufig die vorherigen gelesen haben, doch wie es für Reihen üblich ist, entwickeln sich auch hier im Laufe der Bücher die Charaktere weiter und runden den Gesamteindruck ab.
Immer wieder gibt es Verbindungen zu alten Fällen, und auch die Beziehungen der einzelnen Protagonisten kann man mit Vorkenntnissen besser nachvollziehen.

Die Story beginnt bereits mit Vollgas und gibt den Ablauf der Entführung wieder, während Becca zeitgleich Jens mit einer Party zu seinem Geburtstag überrascht, bei der die halbe Polizeiwache versammelt ist. Doch die Überraschung geht gründlich daneben.

Zitat S. 29:
Sie hätte Karsten nicht einfach einladen dürfen, ohne ihn zu fragen. Allerdings wusste sie ja nichts von ihrer komplizierten Beziehung. Jens sprach nie über seine Vergangenheit oder gar seine Familie.

Aber das Auffinden des verlassenen Autos sorgt ohnehin für Wichtigeres.

Andreas Winkelmann schafft wieder einmal einen spannenden Einstieg in eine Katz-und-Mausjagd. Bereits nach wenigen Seiten war ich in der Geschichte gefangen und wollte unbedingt wissen, was es mit den Hashtags auf sich hat. Es gibt zahlreiche Verdächtige, darunter sogar Jens' Bruder Karsten, mit dem er einige Konflikte hat. Die persönliche Involvierung von Jens' Privatleben trügt seine Objektivität. Doch zum Glück ist da noch Becca, die einen kühlen Kopf bewahrt.

Ein gut durchdachter Plot mit einigen Wendungen, der undurchsichtig bis zum Schluss daherkam. Die Auflösung war dann, wie erwartet, logisch und mit einem authentischen Hintergrund.

Persönliches Fazit: Ein weiterer spannender Fall für Jens und Becca, der sich absolut zu lesen lohnt - und ein Grund, sich die Reihe insgesamt mal näher anzusehen.

/RO